Beiträge von e.bongers

    Hallo Tobias,

    meine Lis 6.0 soll verkauft werden. Der ursprüngliche Käufer ist vom Vertrag zurück getreten. Daher ist die Gute wieder zu haben. Bei eBay-Kleinanzeigen und hier im Forum gibt es Informationen dazu.

    Jetzt wohnst Du nicht gerade um die Ecke - das mit dem "mal anschauen" ist also eher schwierig. Aber vielleicht suchst Du auch eher eine Jolle. Damit habe ich auch meine ersten Segelerfahrungen gesammelt.

    Wenn Du Interesse hast, darfst Du Dich aber gerne melden.

    Viele Grüße aus Aachen


    Elmar

    Liebe Lis-Gemeinde,


    nach zwei schönen Jahren mit der Lis 6.0 müssen wir uns umständehalber von dem netten Boot wieder verabschieden. Heimatrevier war der Rursee nahe Aachen. Das unkomplizierte Trailern hat uns aber auch z.B. den Schweriner See erschlossen.

    Der ursprüngliche Käufer ist vom Vertrag zurück getreten, so dass das Boot wieder zu haben ist.


    Hier die Fakten:

    BJ 2016, Teak-Scheuerleiste, 2-farbiges Deck, Klappmastbeschlag, Mastlegevorrichtung mit Maststütze, Motorhalterung, Rollfock V2A, Badeleiter, Antifouling (musste aufgrund des Reviers bisher nicht erneuert werden), Polster, Tischbeschlag für Plicht und Kajüte, ein Satz Segel bestehend aus Fock und Groß incl. Persenning für beide Segel, laufendes Gut

    Trailer Harbeck 750M, 100km/h Zulassung BJ 2017, HU 05/2022.


    In der Werft wurden aktuell einige Reparaturen vorgenommen, so dass der Preis bei VB 12.000€ liegt.


    Zusätzlich würden wir das Zubehör verkaufen, was man zum Lossegeln braucht:

    E-Außenborder Spirit 1.0 von epropulsion mit Restgarantie, Paddel, Bootshaken, vier Festmacher, vier Fender, Ankerball, 3,2kg Klappdraggen mit 20m Ankerleine, Ösfass, Rettungswesten, Kleinkram, der sicher irgendwo herumliegt und mir gerade nicht einfällt :)

    Bei Interesse Preise dazu nach Verhandlung.


    Haftpflichtversichert war das Boot bei Pantaenius für 60,24€ im Jahr.


    Das Boot hat ein amtliches Kennzeichen vom WSV Brunsbüttel, was man wahrscheinlich auch übernehmen kann.


    Zur Zeit steht die Lis bei der Werft in Aachen auf dem Gelände und kann da nach Absprache auch gerne besichtigt werden.

    Im Bugbereich ist ein Lackschaden ausgebessert worden und die Vorderkante vom Schwert ist verstärkt worden, da sie auf der Rolle am Trailer Schaden genommen hatte. Aktuell wird geklärt, ob die Lenzrohre im Heck eventuell undicht sein könnten, da etwas Wasser ins Boot eingedrungen war.


    Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung. Es wäre schön, wenn dieses tolle Boot wieder einer artgerechten Haltung zugeführt werden könnte.


    Elmar




    Moin zusammen,


    und ich habe mich gefragt, ob ich der einzige bin, der sich überlegt, mit der Lis auch mal auf der Ostsee herumzuschippern. :S

    Bezüglich Riggspannung kann ich dich gut verstehen. In der ersten Saison bin ich quasi mit "Labberwanten" gefahren. Luvgierigkeit war quasi keine festzustellen und der Wendewinkel war unterirdisch. In diesem Jahr habe ich etwas mehr Mut gefasst. Das Deck wird schon nicht gleich in die Knie gehen.


    Immer ne Handbreit Wasser unterm Kiel.


    Grüße,


    Elmar

    Hallo Harald,

    danke fürs Ortsupdate. Das ist echt eine schöne Ecke. Friesland habe ich bisher nur mit etwas größeren Booten bereist. Und da auch eher mit der Tendenz IJsselmeer :-).

    Ein Kollege hatte mal ein Boot an der Maas liegen, was zwar näher dran, aber aufgrund der Berufsschifffahrt und dem Kiesbagger eine anstrengendes und lautes Revier war.

    Wenn es mal wieder geht, ist Wanneperveen aber einen Besuch wert. Jetzt muss ich aber noch ein paar andere Baustellen abarbeiten. Irgendwas ist immer - auch mit kleinem Boot.


    Bis dahin: immer ne Handbreit...


    Grüße


    Elmar

    Tach zusammen,

    danke für die Tipps zu Instrumente. Bei der Konzeption der Lis bin ich eher ein Freund von "Keep it simple". An den letzten Segeltagen habe ich mir die Geschwindigkeit auf einer Smartphone-App anzeigen lassen. Ist auch ganz nett, mal den E-Motor zu vermessen und festzustellen, dass schon 200W ausreichen, um entsprechende Fahrt zu machen. Mehr Leistung geht in mehr Welle und Lärm und deutlich verkürzte Laufzeit :-).

    Ein Lot brauche ich auf dem Heimatrevier nicht, da es dort so schnell so tief ist, dass man nicht mal mehr ankern könnte. Und die Frage ist, wie oft ich wirklich woanders bin (und es Sinn machen würde). Die Lis ist eben zum unkomplizierten Segeln gedacht. Wenn ich mehr Komfort haben möchte, chartere ich was größeres. Erspart auch die längliche Anfahrt auf eigenem Trailer mit 80km/h... Das sage ich jetzt eher mir selbst, ich bin sonst auch für "was-ist-machbar" zu haben.


    @Harald: Wo liegt Deine Cora denn?


    Ne schöne Jrooß


    Elmar

    Moin zusammen,


    sehe ich da einen Block für eine Spi-Schot? Das würde mich auch mal interessieren. Nicht dass die Windverhältnisse auf dem Rursee so stabil wären, dass man Spaß am Spi haben könnte, aber wir sind ja auch mal woanders unterwegs.

    Und ein paar Worte zur Logge wären auch interessant. Batteriebetrieb?


    Viele Grüße


    Elmar

    Hallo Hollis,


    das mit den Stockschrauben klingt gut. Aus nem Fahrradschlauch wollte ich mir Dichtungen für außen basteln. Die Hutmutter innen hat den Charme, dass ich mir nicht immer neue Verletzungen zuziehe :-).

    Das wird ein Projekt fürs nächste Winterlager. Ich sollte mir eine To-Do-Liste anlegen, damit ich nichts vergesse. In diesem Jahr habe ich den Umfang der Arbeiten auch unterschätzt - obwohl ja nur homöopathische Mengen an Holz verbaut sind. Der Klarlack auf der Motorhalterung brauchte aber auch deutlich länger als auf der Dose stand... Muss wohl an der Temperatur gelegen haben :-).

    Anbei eine Impression am Vortag des Wasserns. Jetzt aber genug Offtopic. Immerhin kann ich sagen, dass mein Jüngster mitgeholfen hat und es damit inhaltlich zum Thread passt. *hust*


    Ne schöne Jrooß


    Elmar

    Tach zusammen,


    in der Regel sieht man die Konstruktion ja nicht. Die geklebte Variante muss man wahrscheinlich ab und zu erneuern oder "nachkleben", aber dafür geht es lochfrei ab.

    Ich habe beim Beachen festgestellt, dass man bei wenig Welle gar nicht so weit aufs Land muss. Da reicht es, nicht mit Schwung anzulanden, kurz vorher in knöcheltiefem Wasser auszusteigen, das Boot hinter sich her zu ziehen und kurz am Bug anzuheben, damit man damit nen halben Meter aufs Land kommt. Das Boot ist da erstaunlich leicht zu bewegen, da der Großteil ja einfach im Wasser bleibt. Das liegt für ne gemütliche Pause sicher genug.


    Bei Welle (Berufsschifffahrt auf nem See kann reichen) muss man da aber schon recht weit aufs Land und das Boot bewegt sich wahrscheinlich doch noch, was dann eben zu Kratzern führen kann.


    Viele Grüße


    Elmar

    Moin zusammen,


    ich scheue mich, weitere Löcher in den Aufbau zu machen. Die Schrauben von den Handläufen zeigen schon, dass da Wasser durch kommt. Ist nicht viel, aber braun. Ok, die sind auch oben drauf, wo länger Wasser rumsteht. Darunter hat der Vorbesitzer Häkchen mit festgeschraubt, an denen man eine größere Version des Netzes fest machen kann. Ich weiß noch nicht, ob mir das auf Dauer gefällt.

    Da ich zwecks Ölen der Handläufe diese eh von Zeit zu Zeit abschrauben muss, kann ich mir das noch überlegen. Ich habe zumindest schon festgestellt, dass Kreuzschlitzschrauben in der verbauten Länge eher zu Rundschlitzschrauben werden. Man kann einfach nicht genug Druck ausüben. Ich werde mir was Kürzeres in V2A und mit Torx Kopf besorgen. Den kann man zwar auch rund nudeln, aber hoffentlich nicht so schnell.

    Im Moment sind wir wieder auf dem Rursee angekommen und ich komme nicht so oft zum Boot, wie ich möchte - und vielleicht müsste, um das mit dem Wasser zu prüfen :-).


    Zurück zum Thema Verdunklung:

    Ich hatte überlegt, Saugnäpfe aufs Fenster zu pappen und ein art "steifere" Gardine zu nähen, die die letzten zwei cm bis zum Rand dann auch abdeckt. Das Ganze hätte den Charme, dass man es auch wieder rückstandsfrei ab machen kann. Damit erzeugt man aber wieder das Problem von herumliegendem Gedöns, da die ja nicht immer dran bleiben. Also ein Minuspunkt.

    Haken innen an der Wand fest kleben hat nach Auskunft eines anderen Eigners nur so mäßig funktioniert. Damit könnte man aber eine klassische Gardine aufhängen, die da auch bleibt. Pluspunkt.


    Da es in diesem Jahr nicht nach großer Fahrt aussieht, würde ich einfach mal probieren, wie es ist, morgens mit den Hühnern wach zu werden. Meine Kids schlafen eh bei allen Umgebungslichtverhältnissen - die Pubertiere sowieso. Bin also der einzige, den das stören könnte. Vielleicht reicht dann auch so eine Augenbinde, wie man sie aus dem Flugzeug kennt... Und am See ist nicht so viel los, dass man morgens mit Publikumsverkehr rechnen muss.


    Viele Grüße


    Elmar

    Im übrigen ist der ADAC ein Automobilclub und meines Erachtens nicht unbedingt die richtige Wahl für ein Boot ...

    Sehe ich genauso. Und das A in der Nummer... Nein :-).

    Ich habe das Ganze bei einem Wasser- und Schifffahrtsamt gemacht. Da kann man sich das aussuchen, was das nach eigenem Geschmack netteste Kennzeichen vergibt. Bei mir ist es aus Coronagründen dann Brunsbüttel geworden, so dass mein Kennzeichen jetzt mit Hei beginnt. Bitte keine Fragen, ob mir das jetzt gefällt :-).


    Viele Grüße und immer ne Handbreit Wasser unterm Boot.


    Elmar

    Tach auch,

    da ist mir dieser sehr schöne Bericht doch "dadurch gegangen". Also mit Verspätung mal die Daumen hoch für die Beschreibung, die Lust auf Meer (im niederländischen Sinne) macht. Lemmer habe ich auch ohne Bildtitel erkannt - als wir 2019 da waren, konnten wir an der Mole mit einer Bavaria noch anlegen.

    So langsam geht die Saisonvorbereitung in die heiße Phase. Eine Frage daher an euch: Habt ihr eine Verdunklungsmöglichkeit für die Fenster? Ich überlege noch, wie man das sinnvoll lösen könnte.


    Viele Grüße und immer die Handbreit Wasser unterm Kiel.


    Elmar

    Hallo Karl-Heinz,


    danke für die Blumen. Wenn Du mal wieder am Rursee bist, findet sich sicher ein Zeitfenster für einen Klönschnack.

    Deinen Bericht kann ich leider nicht lesen, da ich mich dazu in dem anderen Forum anmelden müsste.


    Ne schöne Jrooß


    Elmar

    Und hier ist Teil 2.


    Auf dem Außensee sind wir gefühlt das einzige Boot unter Segeln. Es wird deutlich böiger und erinnert zeitweise an den Rursee: Schlagartig ist der Wind fast weg und die Fahrt geht langsam aus dem Schiff. Die nächste Böe zimmert einen fast flach aufs Wasser und ab gehts. Der Weg nach Norden funktioniert auch hier fast perfekt. Streckenweise am Wind, aber wenden ist nicht nötig.

    An der Insel Lies fehlen die beiden West-Tonnen, was aber unproblematisch ist.



    Mit 1,25m Tiefgang könnte man hier oben überall durch. Zumindest fast. Ein paar Flachstellen sind in der Karte extra in rot gekennzeichnet.

    Drei Stunden nach dem Ablegen von Kaninchenwerder sind wir in Bad Kleinen. Auf der Anfahrt dräut ein unschönes Betongebäude. Ob das unser Tagesziel ist? Die Karte sagt ja. In der Marina sind nur zwei Masten zu sehen. Der Rest sind Motorboote.





    Teils recht teure Exemplare, oft aber Vehikel für Angler. Die Marina hat einen etwas rustikalen Charme. Die Formalitäten werden sehr freundlich von der Besatzung der dortigen DLRG Station erledigt. Ein Anruf vorher macht Sinn, damit die Leute informiert werden - dann ist aber auch eigentlich alles vorbereitet. Das einzige Klo muss man mit Chips öffnen, die man aber

    bei der Entrichtung der Liegeplatzgebühr bekommt. Bad Kleinen besticht dann ebenfalls durch einen rustikalen Auftritt. Unser Fußmarsch zur Erkundung der Umgegend führt uns einen länglichen Umweg, um über die Gleisanlagen zukommen. Das riesige Betongebäude entpuppt sich als ehemaliger Kornspeicher und soll zu Eigentumswohnungen umgebaut werden. Die Lage ist sicher klasse - direkter Blick auf den See hat schon was. Aber da gibt es noch viel zu tun, bevor diese Idee Wahrheit werden kann.

    Der in der Karte des iPhone erwähnte Bäcker hat mittlerweile sein Ladengeschäft geschlossen und ist in den Netto umgezogen. Ab 8 Uhr werden wir dort morgen fürs Frühstück einkaufen können. Der Edeka direkt in der Nähe des Hafens hat keinen Bäcker mehr zu bieten. Es stellt sich heraus, dass das einzige Restaurant direkt am Hafen ist. Allerdings in der anderen Richtung. Da die Preise dort aber eher gehoben sind, bleiben wir beim Plan vom Selberkochen.



    Die Nacht auf dem Boot ist mit dem Adjektiv „komfortabel“ ganz gut beschrieben. Wenn man die Umstände beachtet und die Klamotten so sortiert, dass man nicht immer alles anfassen muss. Boot eben.


    Am nächsten Morgen war erst mal viel zu wenig Wind, was mit einem ausgedehnten Frühstück kompensiert werden konnte. Die Erfahrungen des vorangegangenen Tages ließen aber auch eine eher überschaubare Rückfahrtzeit erwarten, so dass wir recht entspannt blieben. Auch an dem Tag waren wir das einzige Segelboot weit und breit. Das Mastlegen am Paulsdamm war ebenfalls wieder unproblematisch. Auf dem Innensee bekamen wir auch wieder Gesellschaft von Segelbooten. Gegen Mittag haben wir noch eine Ankerpause zum Essen eingelegt. Unsere Wahl des Platzes am Westufer war wohl nicht weit genug von der Fahrzone der Motorboote weg, so dass es eine schaukelige Angelegenheit war. Also ab nach Hause.


    Die Lis 6.0 ist gut für Touren dieser Art geeignet. Tagestouren sind sehr komfortabel möglich.


    Auch bei schlechterem Wetter, da die Kajüte durchaus Wetterschutz bietet. Längere Touren mit Übernachtung auf dem Boot sind mit zwei Personen sehr gut möglich. Mit drei oder vier Personen wird mehr Disziplin beim Verstauen nötig. Die Energie im Akku reicht locker für alle nötigen Manöver bei weniger Wind und dementsprechend wenig Welle. Wenn es heftiger wird, geht die Restlaufzeit recht schnell in die Knie, da man eben mehr Leistung abrufen muss.

    Das Energiemanagement der Woche lässt mich aber hoffen, auch auf anderen Revieren ohne einen Benziner auszukommen. Wir haben mit einer Akkuladung alles machen können -

    inclusive einer Tour von einer Stunde bei Regen und einigem Wind vom Hafen zum Großen Stein und zurück.


    Viele Grüße aus dem Westzipfel.



    Elmar

    Hallo zusammen,


    ich bin ja auch noch einen Törnbericht schuldig - es hat jetzt etwas länger gedauert, da in der Familie viel los ist, wie so oft. Also: Hier kommt die lange Variante :-).


    Vom 24.07.-03.08. sollte es in die Nähe von Schwerin gehen. Ein Teil der Familie wohnt dort. Da lag es nahe, auszuprobieren, wie es sich mit der Lis auf dem Trailer fährt. Der Schweriner See als der viertgrößte See Deutschlands übt schon seit Jahren eine gewisse Faszination auf mich aus. In Ermangelung eines Bootes ist das bisher aber beim Anschauen geblieben. Segelboote kann man dort meines Wissens nach nicht chartern und um mich auf ein Motorboot zu begeben, war der Leidensdruck einfach nicht hoch genug.


    Das Heimatrevier von Dorie ist seit ein paar Wochen der Rursee. Die Slipanlage vom Heimatverein bietet einen recht komfortablen Kran, so dass wir die zweifelhafte Haftung von Autoreifen auf steilen Sliprampen dort nicht ausprobieren mussten. Die Premiere würde also im Segelclub Schweriner Staatstheater (http://www.stadthafen-schwerin.de) vor handverlesenem Publikum stattfinden. Naja, man wächst mit seinen Herausforderungen. Da der Trailer ja gut mit Rollen ausgestattet ist, hoffte ich, dass nach lösen der Seilverbindung die Fuhre nach Herrn Newtons Gleichungen recht freiwillig den Weg ins kühle Nass findet. Aber vorher war noch die längliche Fahrt von Aachen nach Schwerin zu machen. Und da der Schweriner See zur Störwasserstraße gehört, war auch noch ein amtliches Kennzeichen fällig. Die Beantragung habe ich zwar schon einige Wochen vorher versucht, allerdings gestaltete es sich wahrscheinlich coronabedingt etwas schwierig, die entsprechenden Personen an den Draht zu bekommen. Einen Tag vor der Abreise hatten wir dann die Mitteilung über die Zuteilung eines Kennzeichens per Mail bekommen. Klebebuchstaben sollte es dann in einem Baumarkt am Zielort geben. Funfact: Das Schweriner Bauhaus hat eine Nautic-Abteilung. Die Nähe zum Wasser macht’s.


    Über die Hinfahrt wollen die Chronisten eigentlich schweigen. Ein paar Erfahrungen dieser langen Trailerfahrt: Die Tempo 100 Zulassung ist nett, erfordert aber einen Panzer als Zugfahrzeug. Also war Tempo 80 angesagt. Schneller geht auf weiten Strecken eh nicht, da die Autobahn meist nur zwei Spuren hat. Ein Tempomat ist ein Segen. Es könnte sich lohnen, die Kurbel vom Stützrad mit einem Bändsel gegen Losrappeln zu sichern. Das Adrenalin im Körper beim Auftreten von komischen Geräuschen am Hänger kann man sich sparen. Da wir mit Hund im Auto unterwegs waren, mussten wir gefühlt eh an jedem großen Baum anhalten, also geschenkt. Ein großer Zurrgurt übers Boot reicht eigentlich. Leider sind an der Stelle keine Zurrösen am Trailer. Nachrüsten besser mit der schraubbaren Variante, da eine Bohrung im Rahmen eine Neuabnahme beim TÜV erfordern würde. Die Winde hat sich bei uns auch immer losgerappelt. Die Rutschkupplung hat sich wohl auf den ersten Teil ihres Namens konzentriert. Auf der Rückfahrt hat es übrigens gehalten. Gepäck im Boot geht, sollte aber auch beim Bremsen an seinem Ort bleiben.

    Die Steckberbindungen an der Lichtleiste sind aber ein ewiger Born der Lust. Bei dem Gerappel am Ende des langen Gestells sind Wackelkontakte vorprogrammiert. Die Hinfahrt war furchtbar. Vor der Rückfahrt habe ich alle Kontakte nachgebogen und dann war Ruhe. Ärgerlich ist, dass diese Stecker völlig überflüssig sind: Es gibt einen großen Stecker, mit dem man die Lichtleiste vom Rest trennt. Naja. Anhänger eben.


    Am Samstag sollte es dann also ins Wasser gehen. Der Stadthafen Schwerin wurde als Stützpunkt ausgesucht. Eine gute Wahl. Sehr nette Leute, gute Sanitäreinrichtungen gute Slipmöglichkeit und eine unschlagbare Nähe zur Stadt.

    Und die Aussicht aufs Schloss ist auch nicht schlecht. Allerdings muss man dazu einmal um die Ecke fahren. Die Fotos auf der Homepage des Vereins suggerieren es anders.


    Slippen ist spannend, insbesondere, wenn man es zum ersten Mal macht. Und auf unbekanntem Terrain. Mit vielen versteckten Zuschauern. Zumindest mit letzterem muss man im Hafen immer rechnen. Hafenkino eben, das lässt sich keiner entgehen. Wir haben wohl keine gute Show geliefert. Der Trailer ist klasse. Wenn man alle Verbindungen gelöst und die hinteren Auflagen heruntergekurbelt hat, muss man auf der Sliprampe nur einmal kurz bremsen und die Fuhre gleitet majestätisch ins Wasser. Punkt für uns. Enttäuschte Betrachter beim Hafenkino. Mast stellen habe ich mittlerweile oft genug gemacht, so dass die ganze Prozedur nach einer Stunde durch war und wir den ersten Tee in der Box genießen konnten.


    Kommen wir mal zum Seglerischen. Der Schweriner See ist ziemlich groß, wenn man so einen Spucknapf wie den durchschnittlichen Binnensee gewohnt ist. Eine aktuelle Seekarte macht für den Revierunkundigen durchaus Sinn. Es gibt zwei Flachstellen direkt hinter der Ausfahrt aus dem Hafen, die man kennen sollte. Etwas weiter auf dem See gibt es dann eine Stelle, die bezeichnender Weise „Großer Stein“ heißt. Hier sollen Leute schon mal nen Klapptisch und einen Grill aufgestellt haben. Da läuft man auch mit einer Lis gnadenlos auf.



    Man ist recht schnell unterwegs und der Wind kommt recht stabil aus einer Richtung. Winddreher, wie sie auf dem Rursee zum Alltag gehören, kommen hier eher selten vor. Passiert sind sie mir aber auch. Nur nicht mit der finalen Konsequenz, die am Rursee steter Begleiter ist... Kentern geht mit einer Lis 6.0 aber wahrscheinlich nur, wenn man es ganz doll versucht. Wenn man vor Wassereintritt übers Süll die Großschot etwas fiert, ist schnell wieder alles gut.

    Meist war nicht so viel Wind. Man ist trotzdem schnell an der Insel Kaninchenwerder oder am Zippendorfer Strand. Wenn man die Flachs einmal hinter sich hat, kann man auch längere freie Schläge machen. Segler waren auch einige unterwegs, die häufigste Begleitung sind aber Motorboote. Von ekligen Krawallschüsseln, die eine Menge unnötigen Lärm und Schwell machen über Angler bis hin zu gemütlichen Ausflüglern mit der ganzen Familie ist alles dabei. Die Berufsschifffahrt ist nur in der Nähe der Anlegestellen konzentriert zu beobachten. Wenn man ahnt, wo die hin wollen, ist es aber zu keiner Zeit unangenehm. Und mitten auf dem See ist Platz genug, dass man sich nicht zu nahe kommt.


    Kaninchenwerder ist ein Naturschutzgebiet und kann mit einem jetzt wieder ausgebesserten Steg für die Sportschiffahrt aufwarten. Dort kann man gut Spazieren gehen und für ein Mittagessen ist es immer gut. Bei westlichem Wind liegt man an dem Steg aber recht unruhig, so dass man den Tee besser auf der nahe dabei stehenden Bank zu sich nimmt.


    Vor dem Zippendorfer Strand ist ein ausreichend flacher Bereich, in dem es sich gut ankern lässt. So kann auch die Familie, die nicht aufs Boot passt, in das Abenteuer eingebunden werden und man kann mit wechselnder Besatzung immer mal ne Runde drehen.



    Einzelne Tage lassen sich so also indirekter Nähe zum Ausgangshafen gut verbringen und es lohnt sich, auch mal für eine Stunde hinauszufahren. Das Highlight sollte aber unsere Zweitagestour nach Bad Kleinen werden. Meine Frau und ich haben eine Nacht Kinderfrei beantragt und genehmigt bekommen, so dass es am 30.07. auf „große Fahrt“ ging.

    Gegen 12.00 sind wir am Stadthafen Schwerin Richtung Kaninchenwerder gestartet. Wind aus NNW mit 3-4. Recht böig. Mittagessen gegen 12.45 auf der Insel. Zwei Tage zuvor war das Betreten des Steges noch verboten. Viel Wind und ein unruhiger Liegeplatz. Ein Paddlerpärchen bekommt von uns Anlegehilfe. Die Zwei werden auf dem Rückweg nach SN Spaß beim Paddeln haben: Gegenwind. Eine Jolle mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern legt später hinter uns an. Das Manöver ist eher so lala, aber die Jungs lernen eben noch. Das Restaurant ist leider geschlossen aber wir haben unseren Proviant mitgebracht.

    Gegen 13.20 Leinen los und auf nach Bad Kleinen. Auf dem Innensee mit halbem Wind und ordentlich Tempo unterwegs. Umschiffen der Untiefen unproblematisch.

    Recht zügig ist man in der Nähe vom Paulsdamm, wo das Abenteuer Mastlegen auf uns wartete. Mit der Mastlegevorrichtung ist das aber entspannt und innerhalb von Sekunden möglich. Wenn man damit nur unter einer Brücke durch müsste, könnte man auch bis kurz davor Segeln, eben den Mast legen und mit dem Schwung durch fahren und dahinter sofort wieder den Mast stellen und weiter segeln. Zur Schonung der eigenen Nerven haben wir die Nummer dann doch nicht gebracht. Außerdem gibt es einen kleinen Kanal vor dem Paulsdamm und da auch mit Berufsschifffahrt zu rechnen ist, sind wir dort brav unter Motor entlang gefahren. Der Kiosk, der dort in Ufernähe ist, hat seine Liegestühle fast alle zum Kanal hin ausgerichtet. Das wäre also Kanalkino vom Feinsten. Mit unserem flüsterleisen E-Motor können wir uns aber fast unbemerkt durch schleichen. Ob der Beschilderung sollte man den Mast wohl nicht zu früh wieder stellen :-).



    Teil 2 folgt.

    Moin,


    ich habe auch den epropulsion Spirit 1.0 und wir haben es auf dem Schweriner See nicht geschafft, ihn mal laden zu müssen. Ich bin allerdings nur Hafenmanöver gefahren und recht langsam mit gelegtem Mast unter dem Paulsdamm durch und einen Tag mal spaßeshalber ein paar km nur unter Motor, dafür aber bei fiesem Wetter mit etwas Welle und auf dem Rückweg gegen Wind und Welle an. Ach, und an einem Tage sind wir vor nem aufziehenden Gewitter den letzten km in den Hafen geflüchtet. Da waren es auch mal die 1000W, die machen aber nur mehr Welle, kaum mehr Geschwindigkeit und daher kaum Sinn. Die Laufzeitangabe auf dem Display kommt ganz gut hin. Wenn man mit ca. 200W unterwegs ist, reicht die Geschwindigkeit oft aus, für den Hafen oder einen Kanal könnte es schon mehr als die erlauben 6km/h sein. Und damit kann man schon einige Stunden schippern.

    Ob ich mit dem Ding alleine über die Kanäle zur Müritz gefahren wäre, weiß ich noch nicht. Aber da es tatsächlich fast überall Strom an den Marinas gibt, sollte eine Lademöglichkeit zu finden sein.

    Einen Bericht über die Touren am Schweriner See werde ich noch im Faden Wandersegeln nachreichen.


    Grüße aus Aachen


    Elmar

    Moin,


    da es im Forum im Moment ja eher ruhig zugeht, fasse ich meine Vorstellung und die geplante Tour mit dem neuen Boot mal hier zusammen.


    Seit ein paar Wochen nennen wir in der Familie die LIS 6.0 mit der Segelnummer GER1691 unser eigen. Das Heimatrevier ist jetzt der Rursee. Als Familie mit vier Kindern ist das Boot zwar für alle zusammen eher zu klein, aber bisher hatten auch nicht alle zusammen Zeit oder Lust, so dass das eher kein Problem war.


    Ende der Woche geht es auf Richtung Schweriner See, wo wir zwischen dem 25.7. und 31.7. Tagestouren vom Stadthafen Schwerin aus unternehmen wollen. Sollte also jemand auf der Störwasserstrasse unterwegs sein und einen Abstecher auf den See machen, sagt Bescheid. Für nen Klön oder einen gemeinsamen Schlag auf dem See sollte Zeit sein. Fotos des Bootes unter Segeln lassen sich so auch sicher besser machen :).


    Viele Grüße und immer ne Handbreit Wasser unterm Kiel.


    Elmar

    Hallo Karl-Heinz,

    leider war unser Napf am Schwertkasten undicht. Nichts, was die Werft nicht schnell gerichtet hätte. Sind echt flott dort. Ich fahre heute wieder zum Slippen an den See. Da unser Lütt am Sonntag Geburtstag hat, werden wir dann wohl am Montag noch mal zum Wasser. Vielleicht trifft man sich.
    Viele Grüße


    Elmar

    Hallo Karl-Heinz,

    ich habe am Wochenende Deinen Austernfischer gesehen. Ich liege mit meiner Lis quasi gegenüber. Du hast ja wirklich schon einige schöne Um- und Anbauten gemacht. Das macht Lust auf Nachbauen. Wann bist Du denn noch mal am Rursee? Ein coronatauglicher Klönschnack am Steg wäre ja drin.


    Ne schöne Jrooß


    Elmar

    Moin Karl-Heinz,

    ist der Liegeplatz der KV zufällig beim Ford Segelclub? Dann könnten wir uns am nächsten Wochenende vielleicht dort treffen, falls Du da bist. Als Neueigner einer Lis 6.0 kann ich sicher ein paar Tipps gebrauchen.


    Viele Grüße


    Elmar