Von mir auch noch ein frohes Neues Jahr!
Vielen Dank für die tollen Vorschläge, die hier heiß diskutiert werden. Wir als Werft haben in der Vergangenheit immer wieder Vorschläge unserer Kunden erhalten und einige davon dann in die Serie mit einfließen lassen.
Die Lenzschläuche, die vor vielen Jahren gegen 50 mm Rohre getauscht wurden, war z. B. einer davon. Dadurch konnte die Plicht schneller gelenzt werden, die Lis wurde dadurch sicherer.
Die Idee von Harald von Reis mit den Ventilen finde ich auch sehr gut, Die Ventile werden gerade in seine Lis-Family eingebaut und danach von ihm getestet. Vielen Dank dafür!
Zusätzlich zu den Ventilen hinten bauen wir neue Abflüsse rechts und links neben dem Schwertkasten ein, um vorne in der Plicht auch das Lenzen zu ermöglichen. Ob wir dann in Zukunft die hinteren Lenzöffnungen weg lassen können wird sich zeigen.
Einen Ruderkopf haben wir oben aufgeschnitten, so dass man die Pinne über eine Achse im hinteren Bereich nach oben klappen kann. Der hintere Backskistendeckel bekommt einen Beschlag, der das Öffnen und Schließen erleichtern soll. In Kombination mit der klappbaren Pinne könnte das eine gute Sache werden.
Die Spinlock Fockschotklemme haben wir bereits an einer Lis 6.0 verbaut. Funktioniert einwandfrei. Die Mehrkosten liegen bei ca. 250 €.
Die Idee mit dem Haken oder dem angeleinten Schäkel für die Reffeinrichtung finde ich auch sehr gut. Wir werden auch das testen und eventuell in die Serie übernehmen.
Den Taljenkasten für die Mastlegevorrichtung bauen wir an das Boot von Christian Killing, er wird uns über die Tauglichkeit berichten.
Generell hat jeder Lis Segler ja seine eigene Vorstellung von seiner "perfekten" Lis. Änderungen, die für den einen als absolutes Muss gelten sind für den anderen vieleicht unerheblich. Wir als Werft müssen das immer abwägen und dann entscheiden, welche Änderung nur für den einzelnen sinvoll sind und welche es in die Serienproduktion schafft.
Die Lis wird jetzt seit 55 !!! Jahren erfolgreich hergestellt und wurde damals als unkompliziertes, leicht zu segelndes Boot mit wenig Schnickschnack konzipiert. Dabei wurde sie aber immer wieder verändert und verbessert.
Als Kaufmann muss ich natürlich auch immer auf die Kosten achten, die viele Änderungen mit sich bringen. Die Lis soll ja auch in Zukunft noch erschwinglich sein.
Ich möchte auch meine Kaufinteressenten nicht mit zuviel Informationen und Möglichkeiten konfrontieren, das würde nur verwirren.
Für Sonderwünsche jeder Art habe ich aber immer ein offenes Ohr und versuche diese immer zu berücksichtigen.
Unsere Boote werden individuell mit viel Liebe zum Detail hergestellt, kein Boot gleicht im Grunde dem anderen, so hat jeder "Seine" Lis.
Stolz bin darauf, dass wir mittlerweile eine von ganz wenigen Werften sind, die Ihre Boote zu 100 % in Deutschland bauen. Die meisten Boote werden heute in Polen oder noch weiter weg hergestellt. Aktuell haben wir 3 Auszubildene, die den Beruf des Bootsbauers erlernen, so dass wir für die Zukunft bestens gerüstet sind.
Bleibt alle gesund, das ist in dieser Zeit wohl das wichtigste.
Peter Gade