Fockroll-System Atlanta

  • (aus dem Literatur-Thread hierher geholt)



    "papstkuballa" schrieb:

    Moin, mir scheint auch, dass der Toppwirbel fehlt?! Gruß! Gernot


    Ah, jetzt verstehe ich... :idea:
    Wenn das eine Suchbild-Aufgabe gewesen wäre, hätte ich da lange vorgesessen. :sick:


    Aber vielleicht meinst Du einen anderen Toppwirbel, - ich zitiere aus dem o.a. Handbuch:

    Zitat

    Zwischen Wantenspanner und Buggriff wird der Fockroller montiert. Das Vorstag dreht sich nicht mit, dadurch sind keine Änderungen am Mastbeschlag erforderlich! Die Stagreiter müssen nicht entfernt werden.


    (Da ist dann also doch ein Unterschied zu Udo's System, an dem sich das Vorstag mitdreht.)


    Ich würde bestimmt über die Fock einen Wirbel setzen, zumal das Drahtvorliek und nicht das Vorstag die Hauptlast des Mastes trägt; - allerdings ist das Vorliek in meiner alten Fock auch trotz Toppwirbel spiralig aufgedreht...


    Ob sich der Autor und Zeichner von Atlanta etwas beim Weglassen der Stagreiter und des Wirbels gedacht hat, läßt sich wohl kaum noch klären.

    Kim AR "Lüntje"

    "Mit kleinen Booten kommt man woanders hin."

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    Mein Avatar zeigt übrigens die Seeschiffsflagge des Königreich Hannover
    bis zum Überfall durch die Preußen 1866

  • Hallo george,


    also ich persönlich habe noch keinen Fockroller gesehen in dem der Fixpunkt für das Vorstag nicht mitdreht. Aber wer weiß.
    Es kann das ja mal gegeben haben.


    Wie ich das so sehe funtioniert das nicht. Das Vorstag wird der Länge nach vertörnt.


    Gruß Udo

    Wer nicht auf Sand bauen will, nimmt einfach die Steine die man ihm in den Weg legt. :versteck:


  • ein recht interessantes System


    zuerst muss man verstehen, dass dieser Fockroller etwas anderst aufgebaut ist als das, was wir üblicherweise kennen...
    die Mittelachse ist starr! - führt zu einem Wantenspanner und dann zum Vorstag, das sich in diesem System NICHT dreht!


    ein weitere Besonderheit! - das Vorstag erhält eine "Hülle" aus Rohr/Schlauch/etc.


    die Fock ist am äußeren Rand der Trommel befestigt!
    die Fock hat scheinbar im Vorliek einen Draht eingenäht!
    die Fock hat ein Auge etwas nach innen abgesetzt und durch das Auge geht ein Bändsel zum Schäkel an dem die Fock angeschlagen ist!
    (ich erklär gleich noch wozu das gut ist!)


    die Fock wird in diesem System um das Rohr/den Schlauch gewickelt, !!!!dazu muss das Fall gelöst und etwas gefiert werden!!!!...
    denn auch das Fock Fall wickelt sich um das Rohr/den Schlauch!!!
    ???vermutlich braucht in diesem Fall, das Fockfall keinen Wirbel???


    nach dem Ausrollen ist das Fall wieder durchzusetzen!!!

    das ist nicht die Lösung, die wir üblicherweise kennen...

    Nun zu dem Auge im Fock.... das Bändsel zusammen mit dem Draht im Vorliek bewirkt, daß die Fock an dieser Ecke wie ein "breites Band" angefasst wird - das erleichtert das Rollen/das Eindrehen um das Rohr/den Schlauch


    Vielleicht kann sich der eine oder andere noch erinnern an die beiden Leinen im Vorliek des rollbaren Gennakers für die Lis-G12
    (ach waren das noch Zeiten......) ohne diese beiden Leinen, wäre das Rollen nur ein Verdrillen/Verwursteln des Vorlieks geworden




    an der Stelle gleich noch mein Kompliment an die "Watt"-Segler.... mit Interesse verfolge ich euer Treiben
    Grüße vom Chiemsee

    Hans Lauterbach
    Lis-G12 vom Sommer 2005 bis Frühjahr 2010

  • Der Vollständigkeit ist hier die Beschreibung der Rollfock-Prozedur aus dem Atlanta-Handbuch "Atlanta Sailor Ahoi", - etwas vollmundig und überzeugt, aber nicht halb so detailliert wie die Erklärung von Hans. Danke dafür!
    Bedauerlicherweise hat sich der Atlanta-Autor über das Lösen/Fieren des Falls ausgeschwiegen...



    Für das Verständnis des Aufbaus sollte man vielleicht noch wissen, daß der Mast bei der Atlanta-"Koralle", auf die sich Text und Zeichnung beziehen, beim Stellen durch die Mastspur auf dem Kiel (also nicht auf Deck) und die mittige Aussparung an der mastseitigen Deckskante (Wellenbrecher) fixiert wird, solange von Hand leichte Spannung auf dem Vorstag bleibt. Es wird also erst das Vorstag am Bug eingeschäkelt ohne den Zug der Wanten von hinten, dann erst die Wantenspanner an den Püttings.

    Kim AR "Lüntje"

    "Mit kleinen Booten kommt man woanders hin."

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  • Moin, Moin,
    auf meiner Lis fuhr ich alle Vorsegel frei fliegend ( ohne Stagreiter ). Im Vorliek war ein Stahlseil eingearbeitet. Der Segelhals wurde am Fockroller angeschlagen, am Fall war ein kugelgelagerter Wirbel und eine runde Abweiserscheibe angebracht. Diese diente dazu das sich das Vorstag nicht mit eindrehte.
    Das Fall konnte ich mit Hilfe einer Talje durchsetzen und am Mast belegen.
    Am Vorstag hatte ich ein Bändsel geknotet, dass über eine Umlenkrolle nach achtern geführt und vor dem Wellenbrecher in einer Curryklemme belegt wurde.
    das Vorstag war eigentlich überflüssig und wurde nur zum halten des Mastes beim wechseln des Vorsegel benötigt.
    Das ganze hatte den Vorteil, ich konnte ohne große Turnerei auf dem Vordeck den Mast von der Plicht aus alleine legen.
    Das System klappte immer und hat mich nie im Stich gelassen.
    Auf dem dritten Foto ist noch die alte Mastspur zu sehen, wurde gegen einen Klappmastbeschlag ausgetauscht


    Gruß Peter früher Hollis G - 1098


    : Probleme sind Gelegenheiten, zu zeigen was man kann. :P