Kondenswasser

  • Moin,
    meine Frau und ich haben Ostern den ersten echten Übernachtungstest im Lis-Jollenkreuzer absolviert. Wir haben dazu in einer alten Mergelgrube in Hannover-Anderten geankert (über den Mittelland-Kanal erreichbar).
    Das Wichtige zuerst: Die Nacht war ein positives Erlebnis, - wir passen prima in das kleine Kabäuschen; auch ich mit meinen 1,91m Größe. Echte Übernachtung ist ja anders als Probe-Liegen an Land.
    Das Wetter hatte extra für uns ein Einsehen, - nur wenig Regen nachts, und Morgensonne zum Wecken. Die Eisvögel so dicht an der Großstadt waren das Sahnehäubchen beim Frühstück.


    In der zweiten Nachthälfte kam ziemlich Kondenswasser an Kajüt-Decke und -Wänden auf. Das ist nun keine wirkliche Überraschung, - bei diesen Witterungsverhältnissen und -Temperaturen wäre jedes Außenzelt an der Innenseite auch patschnaß.
    Unser Boot hat zwei Lüfter auf dem Vordeck, der Eingang war weitgehend für die Lüftung geöffnet.


    Unsere Frage an die Langzeit-Erfahrenen:
    Was kann man gegen dieses Kondenswasser tun? Kann man was tun?

    Kim AR "Lüntje"

    "Mit kleinen Booten kommt man woanders hin."

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    Mein Avatar zeigt übrigens die Seeschiffsflagge des Königreich Hannover
    bis zum Überfall durch die Preußen 1866

  • Hallo,


    das würde mich auch interessieren. Und dazu, wo ich einen schönen Lüfter einbauen kann ohne die Stabilität zu beeinflussen. Hab halt ein wenig Furcht vor großen Löchern im Dach.


    Das wäre doch eine wunderbares Thema beim Ansegeln: Fachsimplen und Beispiele an anderen Booten schauen. Daher: Schaut mal auf das Thema im Wandersegelnforum. Wäre Klasse, wenn wir uns alle im April sehen.


    Handbreit
    Alf

  • Moin Alf,
    wenn die Suche-Funktion in diesem Forum funktionieren würde, hätte ich Deine Bemerkung zu "Kondenswasser" im Kompass-Thread früher gefunden, und mich weniger unsicher gefühlt mit diesem Thema.


    Viel Spaß beim Ansegeln! Das ist eine feine Gegend, aber ohne Urlaubstage von hier aus nicht drin. Macht nichts, - ginge den Kölnern umgekehrt auch so bei einem Treffen, sagen wir mal, bei uns in Nordenham... 8-)


    Dann hoffe ich mal auf geniale Ideen, - unsere beiden vorhandenen Lüfter (das Vetus-Modell mit den flachen aufschraubbaren Metalldeckeln) "lüften" nicht, - selbst mit dem Gesicht unmittelbar darunter war kein Lufthauch zu spüren, - woher auch, bei Windstille...

    Kim AR "Lüntje"

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  • Vielleicht eine dumme Idee...
    Beim Zelten verhindert das Innenzelt das Kondenswasserproblem. Wie wäre es eine Art Innenzelt über die Decke und evtl die Seiten mit Druckknöpfen oder ähnlichem für die Nacht zu befestigen :?:
    LG
    Michael

    Segeln ist nichts besonderes, es macht einfach Spaß

  • Wir sind Ganzjahres-Zelter und der Gedanke ist mir sympatisch. Es gibt Boote, wie z.B. das offene Drascombe Longboat (übrigens eines meiner Lieblingsboote), auf denen eine wunderbar große Zelt-"Kajüte" aufgebaut werden kann. Da ist dann aber auch genügend Platz vorhanden, den hat es auf der Lis nicht, - jedenfalls nicht für mich. Der Platz ist wichtig, denn um wirklich zu funktionieren, darf das Innenzelt das Außenzelt nicht berühren, sonst suppt es durch und der Schlafsack ist auch mit Innenzelt naß.

    Kim AR "Lüntje"

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  • Hallo zusammen,


    bin zurück aus dem Osterurlaub und muss auch direkt mal wieder was dazu"sabbeln".
    Die neuen Schiffe sind von innen "beflockt". Große Oberfläche weniger Tropfenbildung (so sagt man).
    Mglw. kann man die Kabine auch noch nachträglich beflocken oder die Oberfläche mit
    Filz oder ähnlichem Material bekleben ? :roll:



    Gruß Udo

    Wer nicht auf Sand bauen will, nimmt einfach die Steine die man ihm in den Weg legt. :versteck:


  • Ich glaube, das kommt der Sache schon näher, - die Beflockung führt zu einer sehr viel größeren Oberfläche als das glatte GfK, d.h. das Kondenswasser wird sehr viel länger festgehalten, bevor es tropfen kann. Zudem bewirkt größere Oberfläche schnellere Kondenswasserabgabe (Verdunstung), wenn denn die Lüftung funktioniert.
    Beflockung erfolgt üblicherweise (z.B. bei Möbeln) elektrostatisch; - keine Ahnung, ob und wie man so etwas nachträglich in meine Kabine bekommt. Ich bin jetzt auf eine "Antikondensbeschichtung" gestoßen, die ähnliche Effekte verspricht (); - mal sehen, was sich sonst noch findet.


    (Die Wände unserer Lis sind übrigens im Liege-Bereich Mohair-ähnlich beklebt; das gibt im trockenen Boot ein angenehm "wohnliches" Gefühl. Allerdings fungiert die Beschichtung hier genau auf Schlafsackhöhe als "Schwamm", wenn das Kondenswasser von der glatten Decke abläuft...)

    Kim AR "Lüntje"

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  • Ich hab grad mal ein wenig "gegoogled" (tolles Wort :mrgreen: ) und bin dabei auf ein PDF gestoßen.

    Bei der Technik kann ich mir auch vorstellen, dass man das auch nachträglich machen kann wenn der Untergrund sauber und lackierbar ist.


    Wenn einer einen kennt der so ein Gerät hat, kann der sich ja hier mal melden.
    Sind doch bestimmt noch mehr Eigner älterer Boote daran interessiert.


    Da fällt mir ein die Werft macht das doch auch so. Frag doch mal an ob es so an einem "alten" Schiff auch noch geht und was die sich dafür fragen würden.

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  • ...vor dem bekleben der decke mit filz kann ich nur warnen.einer meiner vorbesitzer hat mit großer mühe und noch größerer pattex-dose den gesamten innenraum mit filz bedeckt.ich habe das zeug in vielen stunden kleinarbeit, mühevoll wieder entfernt(eine echte sch...arbeit!!!).
    die feuchtigkeit entsteht ja trotz filz-sie tropft einem nur nachts nicht mehr ins ohr.aber gammelt und schimmelt in der filz-beschichtung.absolut widerlich...
    ich habe das problem noch nicht gelöst und beobachte eure vorschläge mit interesse.
    gruß tom

  • wirklich ein interessantes Thema. Habe an Wochenende meine Kajütte inspiziert. Meine Family ist weftseitig "beflockt", jetzt fast drei Jahre alt. Habe bis heute (toi, toi,toi) keinerlei Probleme. Könnte daher das (nachträgliche) Beflocken nur befürworten.
    Grüsse -monarch.

    Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit !