Lümmelbeschlag alt/neu

  • Moin,
    als Neueinsteiger vermisse ich eine Bedienungsanleitung mit Details, ein "Jetzt helfe ich mir selbst!"...


    Ich tuche mein Schiff erstmals auf, - alles schön, aber irgendwas ist am Lümmelbeschlag nicht in Ordnung; die Öse am Segel läßt sich nirgends einhaken, mithin läßt sich das Vorliek nicht straffen. Jetzt wäre ein Detailfoto recht zum Nachsehen.
    Wie ein Lümmelbeschlag im Allgemeinen aussieht, weiß ich, - aber bei der Lis im Detail? (Schau ich ins Forum und finde diese Antwort: "Die folgenden Wörter deiner Suchanfrage wurden ignoriert, da sie zu häufig vorkommen: luemmelbeschlag".)
    Scheint also noch niemand ein Problem damit gehabt zu haben, warum ich?


    In den Osterferien wollte ich sowieso bei Gade vorbei, - mal sehen, wo meine Lis herkommt.
    Alles erfreulich. Doch, wirklich, hat mir gut gefallen :-)
    Ich sehe, daß an meinem Baum-Gußteil der Nocken an der Basis abgebrochen war, in dem der Schäkel für das Segel geführt wird. Also ein neues Gußteil gekauft, und weil es so schön ist auch den neuen Lümmelbeschlag.


    Heute habe ich das defekte Gußteil ausgebaut. Darin ist, im Baum verborgen, ein langer Bolzen mit einem Vierkant, der durch eine 4,5 cm lange VA-Spiralfeder in seiner Fassung gehalten wird. Alte Kamelle: Wenn ich am Baum ziehe, wird die Vierkant-Passung frei und ich kann den Baum drehen, fürs Reff z.B.


    Am neuen Lümmelbeschlag ist, wie ich jetzt erst im Vergleich sehen kann, ein viel kürzerer Gewindebolzen ohne Platz für ein Spiralfeder. Selbst wenn, - der Baum ließe sich nicht drehen, weil der starre Quersplint vor dem Gußteil eine Drehung blockiert.


    Ist das so beabsichtigt? Kein Eindrehen des Baums mehr?
    Sonderlich elegant ist diese Form des Reffens eh nicht, aber trotzdem...


    Oder habe ich nur etwas nicht begriffen?

    Kim AR "Lüntje"

    "Mit kleinen Booten kommt man woanders hin."

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    bis zum Überfall durch die Preußen 1866

  • Hallo George,
    ja, ist so. Die "neuen" Bäume haben keine Refffeder. Also Reffreihe (ca. 60 cm oberhalb des Unterliekes) im Groß setzen lassen, falls nicht schon vorhanden. Ich selbst habe das Groß noch nicht reffen müssen. Ein Wegrollen der Fock reichte bislang aus.
    LG - monarch

    Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit !

  • Danke für die Auskunft.
    Ich kann den "neuen" nicht wirklich mit dem "alten" Beschlag vergleichen, weil es sich bei meinem "alten" offensichtlich um ein amateurmäßig selbstgeschweißtes Exemplar handelt. Vom Prinzip her gefällt mir der "neue" mit der Kunststoff-Achse gut.
    Von Gade hatte ich ein Foto dazu bekommen:

    Es fehlt noch die selbstsichernde Mutter am Gewinde-Ende.
    Zur Fixierung des Baums muß vorne am Gußteil (im Baum) eine horizontale Kerbe für den festgesetzten Sicherungssplint eingefeilt werden. (Dieser Splint im Foto in Draufsicht nur schlecht zu sehen.)


    Die Drehfunktion des Baums ließe sich demnach u.U. mit einem "gefederten" Vierkant-Bolzen alter Art herstellen, denn die Vierkant-Aussparung ist im neuen Gußteil am Baum nach wie vor vorhanden. Ich hebe mir meinen "alten" mal als Muster auf.

    Kim AR "Lüntje"

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  • Beim Einbau des "neuen" Gußteils stellt sich heraus, daß es 0,5 cm kürzer ist als das "alte". Diese Gewichtseinsparung führt dazu, daß - zumindest in meinem Fall - die alten Nietenbohrungen im Baum nicht mehr passen. Falls sich also kein "altes" Gußteil mehr findet, geht wohl kein Weg daran vorbei, den Baum abzusägen... und dann die Öffnung der Baum-Nut anzupassen.



    (Beim "alten" Beschlag ist die Spiralfeder samt Sicherungs-Scheibe vor dem Splint weggelassen.)

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  • Moin, Moin,
    hallo George, warum willst du den Baum absägen? Wenn ich es richtig verstehe brauchst du doch nur das neue Gußteil in den Baum stecken und an den Stellen ( wo die alten Popnieten waren ), neue Löcher ins Gußteil bohren, anpopen und fertig. Oder verstehe ich etwas falsch?
    Gruß Peter, Hollis G - 1098. :irre:


    Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme!

  • Das kommt auf dem Foto nicht so stringent rüber, aber wenn man genau hinschaut:
    Das neue Teil ist kürzer, d.h. wenn ich es reingeschoben habe, sehe ich durch die vorhandenen Nietenlöcher im Baum so eben noch das Ende des Gußteils und viel Luft...
    Sonst wär's ja einfach :)

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  • Hallo George,
    wenn du das neue Endstück in den Baum eingeschoben hast und durch die alten Löcher das Gußteil nur soeben sehen kannst, warum bohrst du dann nicht zwei neue Löcher, mehr zum Rand des Baumes? Ist doch die einfachste Lösung. Die alten Löcher kannst du durch zwei Popnieten schließen.


    Gruß Peter, Hollis G - 1098



    Zu manchen richtigen Entscheidungen kam es nur, weil der Weg zur falschen gerade nicht frei war!

  • Auf den Gedanken wäre ich schon wegen der "Schönheit" gar nicht gekommen, das ist mir alles zu kringelig und eng.
    Aber ich habe es nachgemessen: zwei 4,8er Nieten paßten da mit ihren Köpfen mit etwas über 9mm nur mit List nebeneinander: Das ist am Ende auch nicht mehr so wichtig: Ich säge jetzt den schmalen Streifen vom Baum ab, und gutt ist.
    Der nächste, der am Lümmelbeschlag bastelt - und vorher im Forum nachsieht :-) -, weiß dann, daß "neu" sicherlich besser, aber ganz bestimmt auch anders ist.

    Kim AR "Lüntje"

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  • Mein Lümmelbeschlag sieht nun so aus:

    Nun sollte in etwa senkrechter Zug auf das Vorliek kommen...
    Aber wie? Das scheint irgendwie nicht zusammen zu passen.

    Kim AR "Lüntje"

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  • Hallo George,
    wenn ich mir das Foto von deinem neuen Lümmelbeschlag ansehe, frage ich mich wie du das Unterliek bzw. Vorliek strecken willst. Die ganze Kraft wirkt doch nur auf das Liek. Bei starken Wind zieht sich das Segel irgendwann aus der Keep. Ich würde an deiner Stelle oben in den Lümmelbeschlag ein Loch bohren und einen Schäkel montieren.
    Gruß Peter, Hollis G - 1098. :irre:



    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet.

  • Hallo zusammen,


    Auch wenn die Beiträge hier schon etwas älter sind, passt es gut zu meinem aktuellen Problem. An meiner Family von 2007 ist letzte Woche der Lümmelbeschlag am Baum gebrochen (siehe Foto).


    Verstehe ich die Infos aus den vorherigen Beiträgen richtig, dass dort ein Gussteil gebrochen ist, was eigentlich im Baum vernietet ist?

    Ich konnte mir bislang noch gar keinen Reim darauf machen, wie das konstruktiv gemacht ist und wie man ein etwaiges Ersatzteil einbauen könnte.


    Vielen Dank für die Infos und einen guten Wochenstart!

    Jonas