Hallo liebe Leute,
ich habe heute meine erste Segelsaison mit der neuen Lis 6.0 beendet und diese dementsprechend zum ersten Mal aus dem Wasser geholt.
Da ich alleine war und keine Helfer hatte, habe ich mir alle Schritte vorab gut überlegt und muss sagen es lief wirklich völlig problemlos.
Wir haben am Bostalsee, neben einem Kran, den ich natürlich nicht brauchte, gleich zwei Slipeinlagen im Kreissegelhafen und ich habe mir eine davon ausgesucht.
Direkt daneben gibt es einen Steg.
Dort habe ich zunächst angelegt, dann den Torqueedo abgebaut und das Ruderblatt samt Pinne ebenfalls. Das Ballastschwert war bereits hochgezogen und der Mast noch gesetzt.
Somit war die Lis 6.0 fertig zum slippen.
Beim zu Wasserlassen vor ein paar Monaten hatte ich noch zu wenig Erfahrung damit und bin direkt mit dem Trailer and der AHK ins Wasser gefahren.
Es war dann doch sehr knapp, bzw. der Trailer war nicht wirklich tief genug im Wasser um die Lis bequem über den Trailer ins Wasser gleiten zu lassen.
Da musste schon hier und da gewuchtet werden.
Heute, habe ich mir gedacht, bist du schlauer und ich habe Tipps von anderen Jollen- und Kleinkreuzerseglern beherzigt.
Ich habe mittels eines dicken Seils den Trailer vom Auto entkoppelt und konnte den Trailer somit viel weiter ins Wasser bringen und ausreichend tief abtauchen lassen.
Damit das Kabel bzw. der Stecker, welcher hinten im normalen Betriebszustand zur Lichtleiste führt, nicht nass wird ( ich weiß nicht ob dieser Wasserdicht vergossen ist)
habe ich mir eine einfache Vorrichtung aus zwei Holzleisten gebaut, die ich mittels einer Schraubzwinge für den Slipvorgang am Trailer befestigt habe.
An dieser Halterung konnte ich das Kabel entsprechend hochbinden, so dass es trotz des abgetauchten Trailers immer über der Wasseroberfläche blieb.
Mit dem Vorderen Kabel / Stecker (Verbindung zur Steckdose neben der AHK) habe ich es ebenso gemacht und dieses an der Masthaltestütze des Trailers hochgebunden.
Nun konnte ich die Lis losbinden, bin mit kurzer Hose ins Wasser und habe die Lis ganz bequem und möglichst zentriert auf die mittleren Führungsrollen gezogen,
das Drahtseil der Trailerkurbel in die Abschleppöse der Lis eingehakt und diese ganz einfach und bequem und ohne große Kraftanstrengung nach vorne in die V-Halterung des Trailers hineingezogen.
Das ging wirklich ganz einfach.
Die hinteren Auflagestützen waren zu diesem Zeitpunkt noch heruntergekurbelt und somit ohne Funktion.
Hinten lag der Rumpf also seitlich erst einmal nur auf den weichen Schubkarrenreifen auf.
Dann habe ich den Trailer samt Boot am langen Seil einfach die Slipanlage hochgezogen und das Auto abgestellt und den Trailer an geeigneter Stelle ebenfalls.
Jetzt war das Wichtigste geschafft, das Boot war im Trockenen.
Nun musste ich nur noch den Trailer wieder direkt ans Auto ankuppeln, die Stützen hinten hochkurbeln, die Lichtleiste wieder anbauen, das Boot mit Spanngurt usw. verzurren und dann konnte ich ganz in Ruhe den Mast legen, die Wanten, das Vorstag und die Fallen abbauen und war abfahrbereit.
Vom Ablegen am Steg bis zum Losfahren mit dem Auto hat alles zusammen inklusive Kaffeepause gute zwei Stunden gedauert.
Dafür, dass ich jeden einzelnen Handgriff alleine gemacht habe und somit nichts parallel ablaufen konnte bin ich persönlich damit hochzufrieden.
Es gibt sofern die Bedingungen im Hafen (gute Slipanlage und ausreichend Platz vorhanden) gut sind, also gar keinen Grund nervös zu sein oder Panik zu schieben, nur weil das Slippen ansteht.
Wenn man sich entsprechend vorbereitet und sich die durchzuführenden Schritte gut überlegt, dann klappt dies auch als Anfänger ganz wunderbar und man kann es sogar ganz alleine schaffen.
Also an alle die diesbezüglich etwas ängstlich sind, nur MUT!
Ich füge hänge ein paar Fotos an, damit ihr sehen könnt, wie es bei mir abgelaufen ist.
Nach ausgiebigem Waschen und Polieren kommt meine Maus morgen ins Winterlager.
Ich freue mich schon auf die nächste Saison.
Herzliche Grüße an alle,
Dirk