Hallo zusammen,
nachfolgend möchte ich euch einen kleinen Eindruck von dem ersten Urlaubstörn mit unserer neuen LIS Family geben.
Ich habe mir vor dem Bau der LIS viele Gedanken gemacht wie das Boot sein muss um damit auch Urlaub machen zu können anstatt nur auf der Talsperre im Sauerland zu segeln. Entsprechend wurde ein XXL-Schwert angefertigt (breiter und schwerer) und auch Fenster zum Öffnen (mit Fliegengittern) verbaut.
Nun war es endlich soweit, Sommerferien aber leider ohne meine Frau (wegen Kurzarbeit kein Urlaub mehr) und das Wetter war auch noch wechselhaft. Mein Sohn (gerade 6 Jahre alt geworden) sollte am 13.08. eingeschult werden, deshalb blieb noch etwas Zeit den Urlaub etwas zu verschieben um auf besseres Wetter zu hoffen.
Und das war gut so! Schließlich sind wir am 29.07. los nach Heeg und haben dort das Boot geslippt. Wir waren voller Vorfreude! Komisch war’s trotzdem … alleine mit kleinem Kind, auf einem neuen und für das Revier extrem kleines (und vielleicht bedingt taugliches) Boot, bei „Schaukelsommerwetter“ und dann noch das Boot alleine slippen auf aufriggen.
Bisher haben wir immer gechartert da das vorherige Boot (Dyas) nicht zum Übernachten geeignet war und da der Aufwand auch viel größer gewesen wäre. Jetzt mit Corona und Sommerferien wurde aber direkt klar dass das eigene Boot das ganze entspannter macht. Die Charteryachten sind alle ausgebucht und damit wäre auch ein warten auf gutes Wetter nicht möglich gewesen. Außerdem sind die Preis in den Sommerferien auch nicht gerade günstig.
So hatten wir auch zeitlich keine Vorgabe, nur eine Begrenzung auf maximal 2 Wochen (wegen Urlaub). Ich hatte mal gedacht so ohne die Mama wird es nach so 5 Tagen vielleicht reichen, was auch ok gewesen wäre. Für meinen Sohn war es aber super spannend und das Wetter war die ganze Zeit so perfekt, dass wir am Ende 11 Tage gesegelt sind und dann wegen Urlaubsende aufbrechen mussten.
Es hat sich als richtig herausgestellt keine feste Route zu planen. Wir haben uns mehr nach dem Wind gerichtet und entsprechend über die Seen "treiben" lassen. Folgende Orte haben wir abgesegelt: Heeg, Woudsend, Terherne, Akkrum, Lemmer, Sloten, Stavoren, Echternerbrug, Oosterzee, Balk, Koudum.
Insgesamt war es eher Vorteil als Nachteil mit einem so kleinen Boot zu fahren. Einige Häfen waren voll und gesperrt, wir durften immer noch reinfahren und haben auch immer noch Platz bekommen. Bei gutem Wetter hält man sich sowieso nicht in der Kajüte auf und zum Schlafen reicht die allemal.
Letztes Jahr auf einer Fox 22 hatte mein Sohn noch öfter Angst bekommen. Diesmal nicht einmal. Auch ich habe mich auf der LIS sehr sicher gefühlt. Toll ist dass auch bei stärkerem Wind kein Spritzwasser in die Plicht kommt und die Hose immer trocken bleibt
Ich kann nur jeden ermutigen bei passendem Wetter einmal (sofern Kajüte vorhanden) mit der LIS eine Tour zu machen. In Friesland stimmt dazu auch noch die Infrastruktur (Spielplätze, Häfen, viele Ausweichmöglichkeiten bei Starkwind, Werften und Ausrüster, Supermärkte und Restaurants in jedem Ort).
Abschließend kann ich von der ersten Tour einige positive und negative Dinge beim Tourensegeln mit der LIS festhalten:
+ trockenes Segeln
+ einfaches Handling und geringe Kräfte
+ kaum Abdrift (viel besser als Falk oder Fox)
+ gute Polster und viel Platz zum Schlafen
- Backskistendeckel
- keine Verstaumöglichkeit für Schott und Tisch
- originale Reffmöglichkeit mangelhaft (komplett ersetzt gegen Reffhaken)
Wir freuen und jetzt schon auf die Tour nächstes Jahr