Lis Family zum Jollenwandern ausrüsten

  • Hallo zusammen,


    wie versprochen, möchte ich Euch nun über meine Fortschritte berichten zum Ausbau meiner Lis Family.


    Man kann sich über den Sinn oder Unsinn einer Batterie beim Jollenwandern streiten. Ich möchte jedenfalls so ein Ding haben, um unterwegs Foto- und GPS-Akkus aufzuladen, Licht- und Musik in der Kabine zu haben und später vielleicht noch weiteren Schnickschnack einbauen. Des weiteren stimme ich unserem Harald zu: Die 16.5 kg für eine 60 Ah - Trockenbatterie gleichen genau das Gewicht des Suzuki 2.5 PS am Heck aus.


    Als Vorlage für die Konstruktion des Einbaus diente mir das Design der "Elektro-Lis", die auf der vorletzten Bootsmesse zu besichtigen war.

    Ich habe mir sehr viel Gedanken gemacht, um zu verhindern, daß die Batterie bei Wellengang, starker Krängung oder gar Kenterung durch die Kajüte fliegt. Herausgekommen ist bisher:



    In den nächtsten Tagen werde ich das Podest mit Sikaflex einkleben. Die Batterie ist mit 4 Bolzen M6 gesichert. Sofern das Sika-Flex das Podest auf seinen Platz hält, bleibt die Batterie selbst beim Durchkentern auf dem Platz.

    Die Blende ist so geschaffen, daß die Batterie durch die Öffnung montiert werden kann. Davor kommt noch eine weitere dünne Platte, die dann die Steckdosen und Schalter enthält (erstmal: Batterie-Monitor, 2 * USB, 1 * 12 Volt "Zigarettenanzünder" und 1 * 12 Volt Norm-Steckbuchse.

    Um diese Holzteile zu bauen/anzupassen bin ich vorgestern und gestern ca. 387 mal vom Keller zum Carport und ins Boot gekrochen ...

    Ich werden weiter berichten ...


    Gruß

    Karl-Heinz

  • Hallo Karl-Heinz,


    Zitat:" Um diese Holzteile zu bauen/anzupassen bin ich vorgestern und gestern ca. 387 mal vom Keller zum Carport und ins Boot gekrochen...

    Aber dafür hast du dir die Muckibude erspart. :ill:


    Gruß Peter :irre:


    Freundschaft ist, wenn einer dich für gutes Schwimmen lobt, nachdem du beim segeln gekentert bist.........:ertrink:

  • Hallo Karl-Heinz,

    schöne Arbeit - wir hatten ja über die Halterung schon via E-Mail geplaudert! Die Lösung mit den Gewindestäben M6 ist natürlich schon - vorsichtig ausgedrückt - sehr massiv! Meine Li-Akku 200 Ah wiegt exakt das Doppelte (33 kg) und ist mit dem Lochband "bombenfest". In der Ebene kann der Akkublock nicht weg, da durch Bootswände im Spitz und die Abschluss - Sperrholzwand begrenzt. So reicht das einfache Lochband, damit der Block nicht nach oben weg kann.


    Aber vielleicht kannst Du ja noch andere Utensilien anbringen - die Gewindestäbe halten da bestimmt durch;)


    Ansonsten noch frohes Basteln - möglichst mit nicht ganz so viel Treppensteigen.


    Grüße, Harald

  • ....das ist der Vorteil der kleineren Batterie - da bleibt im Bug noch etwas mehr Platz. Mit meinem 200 Ah Brummer musste ich etwas weiter nach vorne - habe dafür allerdings auch eine klein wenig größere Reichweite mit dem E-Motor;)


    Zum Schlafen reicht der Platz bei uns noch so gerade - bei Dir ist da natürlich noch etwas mehr drin, siehe Bild


    Grüße, Harald



    !

  • Zum Abschluß und zur Vervollständigung des Batterieeinbaus:



    Das Barometer funktioniert natürlich ohne Strom.

    Der Lautsprecher und das Smartphone sind erstmal provisorisch eingebaut, mal sehen wie sie sich bewähren.


    Zum Schluß noch zwei kleine Projekte, die dazugehören:


    Es wurde in diesem Forum schon mehrfach zu "Auftriebskörper" und "Unsinkbarkeit" geschrieben.

    Nach dem Datenblatt der Werft wiegt die Lis Family 220 kg plus 80 kg Ballastschwert = 300 kg.

    Der Mast ist ausgeschäumt und das Boot wird als "unsinkbar" bezeichnet. Bei den offenen Sitzbänken/Hundekojen wird der Auftrieb nur durch den eingelegten Hartschaum und das Volumen unter der Liegefläche sichergestellt. Ich hoffe, zusammen ergeben das 300 Liter Volumen.

    Nun sind aber noch eine 16 kg Batterie und ein Außenborder von ca. 15 kg fest montiert.

    Deshalb habe ich (nur zu meiner Beruhigung) noch unter die Plicht zwei Hartschaumblöcke (Baumarkt: 100 cm * 50 cm * 10 cm) als zusätzliche Verdrängungskörper reingeschoben. Die verhindern außerdem, daß Gepäckstücke/Kisten, die im Vorraum gelagert sind, nach hinten durchrutschen.




    Des weiteren habe ich das Boot auf dem Trailer um ca. 20 cm nach hinten geschoben, damit die Last auf die Anhängerkupplung nicht zu groß wird.

    Um dann das Slippen zu vereinfachen, wurde noch ein Wagenheber mit Rolle montiert (die Idee wurde in diesem Forum bereits vorgestellt).



    Grüße

    Karl-Heinz

  • Hallo Karl-Heinz,


    wenn die Batterie 16 Kg wiegt und der Aussenborder 15 Kg auf die Waage bringt ist das Gewicht doch fast ausgeglichen. Oder wird der AB beim trailern demontiert. Die Stützlast muß mindestens 4 Prozent des tatsächlichen Anhängergewicht betragen. Es empfiehltsich, die zulässige Stützlast immer bis zum Maximum auszureizen. Dementsprechend verringert sich nämlich die Gefahr, dass das Gespann in Pendelbewegungen und damit ins Schlingern gerät. Zu beachten ist natürlich auch die zulässige Stützlast der Anhänger-Kupplung und des Trailers.


    Gruß Hollis :irre:




    Nur Pessimisten schmieden das Eisen, solange es heiß ist. Optimisten vertrauen darauf, dass es nicht erkaltet. :ill:

  • Hallo Hollis,

    ... das Zurücksetzen des Bootes auf dem Trailer hat bei mir u. a. auch folgende Gründe:

    1. Es ist mehr Platz zwischen Heckklappe vom Auto zum Boot

    2. Eine Stützlast von max. 50 kg ist für ein 63 Jahre altes Kreuz zu viel beim Ein- und Aushängen des Trailers.

    Gruß

    Karl-Heinz

  • Ich hab auch mit dem Trailer experimentiert. Erst das Boot zurückgesetzt, weil die Stützlast zu hoch war, dann noch "fliegend", also das draufstehende Boot, tiefer gelegt. War eine abenteuerliche Aktion mit Kantholz und Wagenheber. Dabei sind erst mal die alten Schrauben der U-Bügel abgebrochen, und diese Bügel sind schwer zu kriegen.

    Beim Slippen bleibt sie jetzt aber immer an einem bestimmten Punkt hängen, egal ob raus oder rein. Vielleicht hätte ich die Stützen an ihrer Stelle lassen sollen... Schätze mal, das muss noch verfeinert werden...

    Übrigens wiegt mein unverwüstlicher 2 PS Yamaha, der für die Lis mehr als ausreicht, vermutlich um die 12 kg. Ich benutze ihn gern auch als "Lastenausgleich".

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  • Hallo Hein,


    wenn du Probleme bei der Beschaffung mit den U-Bügeln hast, Auspfuff-Schellen für LKW`s erfüllen Notfalls auch ihren Zweck, aber nur wenn du sie an einem Runden Träger anbaust . Sind zwar nicht verzinkt, aber mit Kaltverzinker lässt sich da schon was machen. Sonst jeder Anhänger-Laden hat sie im Sortiment.

    Bleibt deine Lis vielleicht an einem U-Bügel mit dem "Skeg" (Schwert) hängen?


    Gruß Hollis :irre:



    Wo ich bin ist Lee :ill:

  • Es sind eckige Träger vom damals originalen Heinemann-Trailer. Die Firma gibts auch nicht mehr, und der Nachfolger weiß von nix. Heute verkaufen alle nur noch dieselben Standard-Teile, und mehr als 1:1 austauschen kann heute auch keiner mehr. Sonst müsste man ja womöglich noch selbst denken. Ich war selbst in hochspezialisierten Läden wie Schrauben Frank - die Größe gibts einfach nicht. Habe es dann irgendwie improvisiert. Hängen bleibt sie (in flachen Slipanlagen) in der Kerbe vor dem Schwert in der hinteren Rolle. Vielleicht stehen einige der Stützen bzw. Rollen auch falsch, es ist halt schwer, sich das im Trockenen auf dem Trailer vorzustellen. Vermutlich muss man nur irgendwas vor oder zurück schieben, damit sie noch gerade über diesen Punkt weg kommt. Einserseits soll sie ja gut abrutschen, andererseits so tief wie möglich liegen. Hoffe, dass zumindest Gade senior die richtige Einstellung noch kennt, der hat das Gespann ja auch verkauft. Sehe ihn ja (hoffentlich) demnächst

  • Hallo Hein,


    schau einmal bei Anhänger 24 oder bei Amazon nach, dort werden U-Bügel in allen Größen angeboten. Einfach Suchwort U-Bügel eingeben und du findest dort jeder Menge Bügel. Müssen ja keine Teile von Heinemann sein.

    Wenn deine Lis an einer Rolle hängen bleibt, liegt sie zu tief auf dem Trailer. Aber ich verstehe nicht welche Kerbe vor dem Schwert ist.

    Du wirst die Sache schon in den Griff bekommen.

    Gruß Hollis :irre:


    Genies lösen Probleme, Talente entdecken Fehler. :ill:

  • Man gibt sich ja Illusionen hin über die gern propagierte Vielfalt des Angebots. Die benötigte Größe gibt es in Deutschland definitiv nicht, ich habe noch ganz andere Sachen durchsucht als allgemeine Plattformen. Nicht mal hochspezialisierte Firmen wie Hersteller von Federn oder Westfalia haben was anderes als Standard-Zeug. Entweder stimmt die lichte Weite nicht oder die Höhe des Gewindes oder sonstwas. Das ist heute alles auf paar Standards normiert, weil das am schnellsten geht und Arbeit der teuerste Faktor ist. Ich hab aber trotzdem was gefunden mit leichtem Zurechtbiegen.

    Da, wo der "Kiel" aufhört und das Schwert anfängt, ist ein kleiner Zwischenraum, sonst könnte sich das Schwert ja nicht bewegen. Da bleibt die Rolle hängen. Natürlich könnte ich die Lis höher legen, aber andererseits will ich sie ja gerade möglichst tief haben, weil die holländischen Trailerhellingen oft sehr flach sind. Und auf dem Heinemann-Trailer steht sie für meinen Geschmack ziemlich hoch, was ja auch für die Straßenlage nachteilig ist.

    Aber wird schon klappen!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Hein ()

  • Moin, moin,

    wenn es keine passenden U-Bügel für deinen Trailer gibt, fertigt man sich selber welche. Gewindeschrauben in entsprechender Länge und mit passenden Durchmesser besorgen. In einem Flacheisen zwei Löcher im passenden Abstand bohren, Schrauben durchstecken, mit einem E-Schweißgerät die Schraubenköpfe anheften, fertig. Oder die Schrauben durch das zu befestigende Teil stecken, dass angefertigte Flacheisenteil aufgesteckt Muttern drauf, fertig. Für das Flacheisen kann du auch Winkeleisen nehmen, dass verbiegt sich nicht wenn die Schrauben angezogen werden.

    Mich würde es mal interessieren welche Maße dein Vierkantrohr am Trailer hat. Ich kann mir nicht vorstellen das Heinemann Vierkantrohr mit Sondermaßen verarbeitet hat.

    Kannst du nicht die Rolle wechseln und eine mit größerem Durchmesser montieren so dassie nicht in dem Kleinen Zwischenraum hängen bleibt?


    Gruß Hollis :irre:



    Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme! :ill:

  • Liebe Lis-Freunde,

    die Saison ist nun schon lange zu Ende. Damit sich mein Austernfischer auf dem Trailerabstellplatz nicht zu sehr langweilt, wird er weiter baulich optimiert. Das jüngste Projekt ist nun fast fertig. Ich möchte Euch einige Vorab-Fotos davon vorstellen:

    Auf den Wanderfahrten hat mich das Stechschott immer etwas genervt: Einerseits ist das "Aufschließen" und "Öffnen" umständlich, andererseits müssen die beiden Plexiglasscheiben in der Kajüte verstaut werden.

    Deshalb habe ich mir folgende Kajüttür ausgedacht. Die wird einfach gegen das Steckschott ausgetauscht. Neue Löcher werden nicht gebohrt. Die Türen sind faltbar, damit die vollständig nach links und rechts aufgeklappt werden können. Während der Fahrt werden nur die beiden Scheiben nach innen geklappt, damit man schnell irgendwas in der Kajüte ablegen kann bzw. holen kann. Am Abend werden dann die Türen vollständig aufgeklappt.

    Mal sehen, ob sich das im nächsten Jahr bewährt.

    Grüße

    Karl-Heinz


  • ....da will ich mich nicht verschließen: saubere Arbeit! Ich werde dann mal anlässlich des kommenden Treffs in Holland ;) alles prüfen und abnehmen;)

    Wenn das so weitergeht, wird Dein Austernfischer spätestens zur Boot D'dorf 2020 ausgestellt und Boot des Jahres!


    Grüße, Harald