Decksbelag

  • der Decksbelag auf meiner Lis G635 hat begonnen, sich an einigen Stellen abzulösen. Ich suche deshalb nach einem Material, mit dem ich die etwa 6 Löcher, von denen die meisten so 15-25 cm groß sind, füllen kann.


    Am besten wäre natürlich der originale geriffelte Belag, den ich aber im Zubehörhandel aber nirgends finden kann. Die Farbe ist nicht soo wichtig, ich muss den Belag sowieso lackieren, weil ein Vorbesitzer damit mal angefangen hat und ich nicht alles runter bekomme.


    Ich habe mich schon an Peter Gade gewandt - aber bislang keine Antwort bekommen.
    Hat sonst noch jemand einen Tip?


    Grüße
    Christian

  • Hallo Christian,


    so ganz verstehe ich dein Problem nicht. Du schreibst der Decksbelag löst sich, hat denn dein Vorbesitzer irgend etwas aufs Deck geklebt? Die Lis-Jollen wie auch die Jollen-Kreuzer haben doch im Original nur das "Waffelmuster" (kleine Rauten). Diese sind doch im GFK laminiert.
    Und was sind das für Löcher? Am besten du stellst einmal Fotos von deinem Problem hier ins Forum, vielleicht läßt sich die Sache dann bessser lösen.
    Grüße aus dem Pott, Hollis..... :irre:


    Probleme sind Gelegenheiten, zu zeigen was man kann............. :ill:

  • Hallo Hollis,
    ich dachte die farbigen, "Waffelmuster"-Oberflächen wären aufgeklebte Decksbeläge. (Für die Erkenntnis, dass das nicht so ist, hat sich die Frage im Forum ja schon mal gelohnt, danke!)


    Jedenfalls hat sich unter dieser Schicht an einigen Stellen die Verbindung gelöst. Dort ist die blau durchgefärbte Deckschicht gerissen und dann abplatzt - oder sie ließ sich abheben.
    Die auf diese Weise entstandenen Fehlstellen im geriffelten Trittbereich habe ich unten leichtfertig "Löcher" genannt.


    Leider habe ich keine Fotos davon. Ich werde aber am Wochenende versuchen, welche zu machen.


    Grüße aus Hamburg
    Christian

  • Hallole,


    ohne Fotos kommt man da wohl nicht weiter. Die erste Beschreibung klingt ja so, als ob sich die oberste Schicht (Gelcoat) vom Laminat löst. Ein sehr seltener und bei der Qualität der LIS auch unwahrscheinlicher Schaden.


    lets see...

    Bootsblog und Refit Log LIS Jollenkreuzer G1240 (Archiv)

  • Tach noch mal,
    also ich kann es mir nicht vorstellen, dass sich das "Waffelmuster vom Laminat ablöst. Ich kenne die Lis-Boote nun schon ca. 35-zig Jahre, aber von so einem Schaden habe ich noch nichts gehört oder gesehen. Ich habe selber drei Lis-Jollen gehabt und auf meinem Heimatrevier (Halterner Stausee) waren zu Spitzen-Zeiten ca. 20 Lis-Jollen und Jollenkreuzer unterwegs. Abgesehen von kleineren Laminatfehlern waren alle Boote OK.
    Wäre schön wenn du einmal einige Fotos einstellen könntest, um den "Schaden" zu sehen.
    Grüße Aus dem Pott, Hollis Peter..... :irre:


    Zu manchen richtigen Entscheidungen kam es nur, weil der Weg zur falschen gerade nicht frei war........... :ill:

  • Also, hier sind die Bilder.


    Ein Vorbesitzer hat die Trittbereiche weiß lackert. Weil sich davon immer mehr weiße Krümel ablösten, habe ich die Farbe so gut es ging abgebeizt (mit Marine-Strip von Owatrol). Im Frühjahr sollen die Trittbereiche wieder blau gestrichen werden.


    Bild 1 und 2 zeigen 4 von den zusammen wohl 7 Stellen. Auf Bild 3 versuche ich zu zeigen wie das aussieht, was sich da ablöst. Es gab davon auch wesentlich größere Teile, die sind aber weg.
    Auf Bild 4 kann man ein Feld auf dem Vordeck erkennen, das sich trotz gleichem Muster scharfkantig dreieckig abzeichnet. Es sieht aus wie nachträglich eingesetzt und war für mich immer Grund zur Hoffnung, dass sich die Oberfläche flicken lässt...


    Viele Grüße
    Christian

  • Moin und Tach auch,
    nee so etwas habe ich noch nicht gesehen bzw.gehört das sich das "Waffelmuster" verabschiedet. Ich sehe darin nur eine Möglichkeit, dass ganze Zeug runter. Schleifen oder kannst du es mit einem Spachtel (drunter fassen) entfernen?
    Als Ersatz könnte man als Decksbeschichtung Anti-Rutsch-Farbe von zB. von Kiwi-Grip nehmen. Mit der speziellen Kiwi-Grip Rolle können verschiedene Oberflächen-Texturen erzeugt werden. Eine andere Möglichkeit wäre, ein Belag wie Treadmaster Antirutschbelag, aufzukleben. ist 3mm stark und die Noppenhöhe beträg 1mm. Gibs in Farbe wie auch in Teakoptik (erste Lis mit Teakflächen :freude:) , ist aber nicht ganz preiswert.
    Ich hoffe du findest eine gute Lösung und viel Erfolg bei der Reparatur.
    Gruß Hollis............. :irre:

  • Hallole,


    das ist ... ungewöhnlich. Wo liegt die Jolle, evtl. kann sich das jemand vor Ort anschauen. Bei Gades anrufen, die helfen selbst bei Kleinigkeiten, nur email kann dauern.


    Mein erster Gedanke wäre auch:
    1. Abschleifen
    2. Spachteln/neue Oberfläche mit Epoxy
    3. Lackierung und neuer Antirutschbelag


    Allerdings würde ich da erstmal Material/Aufwand genau gegenrechnen.

    Bootsblog und Refit Log LIS Jollenkreuzer G1240 (Archiv)

  • Das sieht wirklich sehr merkwürdig aus.
    Mein erster Gedanke war, dass wohl der Gelcoat für die andersfarbigen Trittflächen schon ein wenig gehärtet war bevor die Matten und der Polyester für die Rumpfform aufgebracht worden sind.
    Denn ganz offensichtlich haben die Trittflächen keine vernünftige Vernetzung zum Rest des Rumpfs aufbauen können.


    Wenn man nass in nass arbeitet kann sowas normalerweise nicht passieren. Es sei denn die verwendeten Materialien "vertragen" sich nicht.


    Auf meiem Boot, aus dem Jahr 1980, waren da nur ganz kleine Stellen schadhaft. Waren eher schlecht entlüftet worden und dann irgendwann geplatzt.
    In einem Anflug von grenzenloser Selbstüberschätzung hatte ich über eine Silikon-Negativform des Waffelmusters nachgedacht. Die Idee habe ich nach einigen auwändigen Vorversuchen dann doch glücklicherweise verworfen.
    Ich habe mich dann doch dazu entschlossen, die Trittflächen völlig durch schleifen und spachteln zu glätten und dann mit Glasperlen im Decklack wieder trittsicher zu machen.


    Hält jetzt schon einige Jahre. Eher die Segelklamotten haben gelitten ... :D:D


    Gruß


    Udo

    Wer nicht auf Sand bauen will, nimmt einfach die Steine die man ihm in den Weg legt. :versteck:


  • Ihr seid toll! Vielen Dank für die Antworten.


    Über diese Teak-Look Sachen habe ich tatsächlich früher auch mal nachgedacht, Hollis. Die Lis mit ihren eleganten Linien könnte das ja schon tragen. Dann fiel mir aber auf, dass sich die Preisangabe bei AWN auf 0,1 m² bezogen und nicht auf m² :cheesygrin:


    Aber im Ernst, bei allen Alles-runter-und-neu-Lösungen stellt sich ja die Frage nach der Angemessenheit. Das ist ein Heidenaufwand und das Boot wird dann mit neuem Deck dennoch nicht aussehen wie neu – selbst wenn es mir gelänge, das profimäßig gut hinzubekommen, woran ich zweifle.


    Ich frag mal bei Peter Gade nach, ob es nicht doch einen Waffelmusterbelag gibt, den man einflicken könnte. Aber ich denke, das hast du, Philou, vor deinen Silikonexperimenten auch schon gemacht.
    Wenn es das nicht gibt tendiere ich eher dazu, die Löcher soweit aufzufüllen, dass das Muster wie abgerieben aussieht. Dann blaue Antirutschfarbe drauf und auf die opisch heilende Wirkung einer frischen, gegen das Weiß kontrastierenden Farbfläche hoffen.


    Das wäre dann Horstjs Vorschlag in lokaler Anwendung. Welches Spachtelmaterial wäre denn geeignet? Bzw, wie bekommt man eine neue Epoxyoberfläche so mit dem Untergrund verklammert, dass sie nicht in ein paar Jahren wieder abplatzt?

  • Hallole,
    die beste Haftung erzielt man m.E., wenn man das Epoxy aufs Laminat setzt, also das Polyester Gelcoat abschleift. Reingen, Entfetten, dann erst mit Expoxy pur und dann agedickt bzw. mit Glasgewebe/-matten usw. arbeiten. Zum Schluß spachteln und lackieren. Gute Video Anleitungen findest du bei youtube (Suchwort "TAP Plastics") oder bei yacht.de -> Refit. Material gibts von Bootsservice Ross Fisch, Behnke, Gade oder ähnlichen günstiger als vom "Premium"händler. Auf Arbeitsschutz und Temperatur/Feuchtigkeit achten, dann wirds eigentlich immer was. Moderne Harze sind keine Experimentalwissenschaft mehr.

    Bootsblog und Refit Log LIS Jollenkreuzer G1240 (Archiv)