Lis Family - Anfängerfragen

  • Hallo,


    zunächst einmal möchte ich mich für die Aufnahme im Forum bedanken. Und ich muss gestehen bei der Anmeldung gleich zweimal gelogen zu haben: Erstens bin ich gar kein Kapitän und zweitens fahre ich (noch) keine Lis Family. Auf der Boat & Beach fiel mir dieses Boot jedoch positiv auf und es könnte genau das sein, was ich haben will.


    Vielleicht noch ein wenig zu mir: Ich bin Segelanfänger, 53 (also ein alter Herr), und habe erst vor drei Jahren mit dem segeln begonnen. Heimatrevier ist Großes Fenster/Wannsee/Havel. Von dort aus möchte ich aber auch Bootstouren ins Berliner Umland bis hoch zur Müritz/Mecklenburgische Seenplatte usw. unternehmen und auch mal eine oder zwei Wochen auf dem Boot übernachten können. Regelfall wird jedoch Spaßsegeln am Wochenende auf dem Wannsee sein.


    1. Kann man mit der Lis Family tatsächlich trapezsegeln (Vorschoter im Trapez) oder geht das nur mit der Jolle? Ich mag es nicht glauben - stört da nicht der Vorbau?
    (Recherche im Forum hat ergeben, dass es zumindest auch mit dem Jollenkreuzer geht)


    2. Reicht ein Elektromotor (insbesondere auch für die Wanderfahrten längs Flüssen und Kanälen, wobei längere Strecken motort werden müssen)? Wenn ja, welcher (Torqeedo 1003 oder doch lieber Cruise 2.0)? Es sollen auch noch Reserven da sein, wenn es bei viel Wind zurück in den Hafen geht. Oder doch besser ein kleiner Viertakter? Ich möchte mich hier eigentlich nur "entweder-oder" entscheiden.


    3. Wo kann man die Lis Family mal probesegeln?


    4. Taugt die Wohnpersenning? Konnte leider noch keine Bilder dazu finden.


    Ich hoffe, ich bin hier richtig und bedanke mich schon mal vorab für Eure Tips und Ratschläge. Natürlich habe ich auch schon fleißig im Forum gestöbert 8-)

  • Hallo,
    ALter Herr zählt nicht- ich bin ein Jahr älter als Du und habe trotzdem letztes Jahr 'ne Lis Family gekauft.
    Unsere Kaufargumente waren: Einfache und überschaubare Technik, einfach trailerbar, Kajüte und nicht zuletzt Form und Farbe.


    Über dein Revier gibt es, glaube ich, einige Wanderberichte. Außerdem werden sich Lis'er bald zu dem Thema melden.


    Trapez ist zwar machbar das Rigg ist bei allen Lis'en gleich. Also im Prinzip möglich!
    Mir hat bis jetzt (incl. Werft) jeder wegen der Süll davon abgeraten.
    Der Jollenkreuzer hat keine Süll und damit auch nicht das Problem, dass man zum kletternden Fockaffen (über die Süll steigen) wird.


    Zu dem Thema E-Motor ist im Forum viel geschrieben worden. Mein Fazit daraus ist: für Schleichfahrten geeignet.
    Längere Stecken soll man mit Benziner zurücklegen.
    Für mich wäre das Problem des zusätzlichen Gewichts durch die Batterien und möglicherweise fehlende Lademöglichkeit bei längeren Strecken.
    Wir brauchen den Motor nur, um aus dem Hafen zu kommen und bei Sturmwarnung schnell Land zu gewinnen 8-)
    Hierzu schau mal in "Technik" unter "Motor Benzin Strom Tips Hinweise Anmerkungen Meinungen"


    Du wirst in Deinem Revier bestimmt jemanden finden mit dem Du probesegeln kannst.
    Wir liegen am Bodensee und damit vermutlich etwas weit weg.



    Grüße


    Die Crew der G1644 :dance00:


    Bild zur Wohnpersenning:

  • Hallole,
    gehöre auch zu spätberufenen Seglern. Die LIS ist ideal, um damit Binnenreviere zu erkunden. Bequemes segeln, auch mal schneller, und super zu slippen. Übernachten halt wie im Zelt.


    Viele Fragen, viele Meinungen :D:


    1. Trapez: Kajüte stört nicht, im Gegenteil, man bleibt trockener. ABer der Sül schon. Ich denke es geht nicht bei der Family. Die Familiy ist mit 80kg Schwert auch ~300kg. Damit wird man bei 5m Länge auch nicht mehr angleiten/gleiten, so dass Trapez eh zu kippelig wäre.


    2. Die Leistung des 1003 reicht sicher. Akkukapazität hängt von den konkreten Strecken ab. Ich denke es geht häufiger, als vermutet, wenn man einen zweiten Akku nimmt und beide jeden Abend lädt.


    3. Auch ein Thread hier im Forum dürfte da vermutlich einen Kontakt bringen.


    4. Sieht luxuriös aus :shock: . Wenn man mit der Jolle wandert kommt man auf jeden Fall schnell so weit, dass man mindestens eine Persenning über den Baum haben will, um Kleider zum Trocknen aufzuhängen. Ich habe die Persenning nach der ersten Saison allerings auf die halbe Cockpitlänge gekürzt. Als Regenschutz genügt es, selbst als "Deckshaus" :titter: , um mal im Regen ein Stück zu motoren.

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  • Hallo zusammen,
    gut dass ich erst in 8 Wochen 50 jahre alt werde :mrgreen:, also den Schnitt jetzt erst einmal stark nach unten drücken werde. Aus meiner Erfahrung heraus, übrigens auch als spätberufener, der erst seit ca. 2,5 Jahren segelt, kann ich die Lis-Family als einfaches, unkompliziertes Boot nur empfehlen. Die Vorteile bzw. Eigenschaften, die mich überzeugt haben sind in den vorangegangenen Statements schon geschildert worden. Ich kann diese nur bestätigen. Zum AB kann ich noch nicht viel sagen, da ich mir jetzt erst zum Winter einen Motor (Verbrenner Suzuki 2,5DF)gekauft habe, den ich in dieser Saison ausgiebig testen möchte. Bisher bin ich auf den Binnenseen in Holland ganz gut ohne klargekommen. Entweder an den Steg gesegelt oder gepaddelt. Das schult und/oder kräftigt ungemein ;). Jetzt sollen aber auch die Kanäle herhalten.
    Mein Segelpartner ist in der Regel meine Frau, die bis vor 2 Jahren von der Segelei völlig unbeleckt war und schwankenden Dingen sowieso nicht trauen wollte. Auf der Lis fühlte sie sich sofort wohl und sicher (Ein Grund ist sicher das hochgezogene Süll) . Mittlerweile kann sie es gar nicht abwarten wieder auf dem Wasser zu sein und auch wieder längere Touren mit Übernachtung auf der Lis machen. Wenn das mal kein Argument ist!. :bindafuer: .
    Uns hat die Lis auch bei stärkerem Wind nicht überfordert. Das Trapez habe ich auch wirklich nicht vermisst, wüsste auch nicht wirklich, wie ich es bei der Family anstellen sollte. Ich sehe sie eher als etwas behäbige, unkompliziert zu segelnde, für mich liebenswerte Wander- und Freizeitjolle.
    Mit Grüßen aus dem Münsterland
    Ralf

    Grüße aus dem Münsterland

    Ralf

    G 1463

  • Hallo Lis-Foristen,


    als Segel- und Lisforums-Neuling hänge ich mich mal hier an die Fragen an. Zum 50. Geburtstag habe ich mir heuer eine neue Lis-Family und einen Segel-"Crashkurs" am Meer gegönnt. Seit Ende April sind nun also meine neue Lis Family und ich in der Eingewöhnungsphase. Dabei habe ich schon ein bißchen Lehrgeld zahlen müssen (geht auf's Konto Lebenserfahrung), auch viel Spaß gehabt und aber auch manche Herausforderung erlebt, bei der ich unbedingt noch dazulernen muss.


    Bei zwei Themen wäre ich für Eure Tips wirklich dankbar, natürlich habe ich die Forumsbeiträge hier zu ähnlichen Themen schon per Suchfunktion durchgestöbert:


    1.) Mit dem Slippen komme ich bisher noch überhaupt nicht zurecht. Ich hatte mir leichtes Trailern erhofft, um See-Hopping betreiben zu können. Vom Gedanken an einen Landliegeplatz habe ich mich deshalb auch verabschieden müssen, zum Glück konnte ich aber einen Platz am Steg ergattern (leider nicht ganz billig ...). Mein Harbeck-Trailer hat Ablaufrollen, Windenstand und Winde, und die Längsträger kann ich zum Slippen mit Spindeln hinunterkurbeln, sodass das Boot auf den Rollen aufliegt. Sollten eigentlich günstige Voraussetzungen zum Slippen sein. Trotzdem will das Boot jeweils weder runter vom noch rauf auf den Hänger. Dazu sagen muss ich noch, dass beide Slipanlagen, bei denen ich geübt habe, relativ flach ins Wasser gehen. Meine Vermutung ist, dass das (80 kg-Ballast-)-Schwert sich immer irgendwie am Trailer verhakt, vermutlich am Schwert- "Auflagekeil" auf der Deichsel-Verlängerung. Das Schwert ist natürlich hochgezogen, trotzdem verhakt es sich mit diesem Keil.
    Muss man den Auflagekeil vor dem Slippen wirklich abmontieren - das wäre ziemlich umständlich ... ?
    Oder muss der Auflagekeil weiter nach vorne montiert werden - mit welcher Stelle liegt bei Euch das Schwert auf dem Trailer auf?
    Wie "zentriert" Ihr das Boot vor dem Rausslippen über/auf dem Trailer, dass es mittig mit der Winde aus dem Wasser auf den Trailer gezogen wird - idealerweise sogar alleine ohne Helfer (oder ist das sowieso illusorisch und nicht alleine zu bewältigen?)?


    2.) Das Vorsegel schlägt bisher bei Wende und Halse eigentlich nie so richtig von einer Seite auf die andere um (sorry für die evtl. nichtseglerische Wortwahl, bin wie gesagt noch Segelanfänger). Regelmäßig "stört" die Kajüte der Family, und auch mit der Fockschot kann ich das Segel bei Einhand nicht so einfach hinüberziehen. Die Schoten verhaken sich teilweise auch am Mast über der Kajütluke. Die Fock ist aber ganz hochgezogen und gestrafft, trotzdem ging's nur mit Nachhelfen. Allerdings war bisher auch nicht viel Wind.


    Auf Am-Wind-Kurs kann man ja eigentlich sowieso die Fock nicht so richtig dichtgeholt segeln bei der Family, da das Fock-Unterliek dann jeweils unschön auf dem Kajütdach aufliegt?


    Oder mache ich etwas falsch bzw. "suboptimal" beim Handling von Vorsegel über der Kajüte? Natürlich ist mir klar, dass die Family eine Wanderjolle ist und kein Rennpferd. Aber für jegliche Tips oder eigene Erfahrungen (schon wenn andere auch damit hadern würden, wäre es interessant zu wissen, dass das "systembedingt" ist und kein Anwendungsfehler ...) wäre ich sehr dankbar!


    Fragen über Fragen - danke für jegliche Kommentare!


    Gruß
    Skipper64

  • Hallole und willkommen im besten LIS Forum der Welt :D


    Fock: dürfte alles richtig sein. Wenn man die Fock kurz back stehen lässt kommt sie etwas leichter über. Die Fock beim Kreuzer/Family bekommt man nur max bis an die Kajütseite mitschiffs. Sehr viel mehr ist aber auch nicht sinnvoll, weil das Schiff dafür weder Rumpf noch Segelplan hat. Dass kann man icht mit leichten Gleitjollen oder modernen Kielbooten vergleichen. Man kann die Luvschot als inhauler nutzen.
    Gegen Hängenbleiben hilft
    1. Wind
    2. eine durchgehende Fockschot, auf der man das Schothorn mit einem Dyneemaschäkel per Prusikknoten festmacht.
    Aber perfekt wird es bei dem Aufbau nicht werden. Beim Conger gibt es daher eine Fock mit stark steigendem Unterliek.


    Trailer wird hier oft erörtert, da viele ihre LIS als Wanderjolle nutzen und entsprechend slippen. Zuletzt:

    Da findest Du auch verschiedene Vorschläge für Auflauf/Zentrierrollen hinten und den Umgang mit dem Schwert. Sonst hilft auch ein Foto evtl. noch für einen Tip.

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  • Hallo & Willkommen,


    Auch ich bin über 50 :frown: und wir haben im Oktober ein neue Family gekauft.
    Zur Fock hat horstj alles erklärt. Das was Du beschreibst liegt eigentlich an dem schwachen Wind.
    Ab 2 BF kommt die Fock eigentlich gut und "Am Wind" wirst Du die Fock nicht mehr so dicht knallen.
    Voraussetzung Du hast keinen Knoten/Vertörnt in der Schot.


    Zu dem Slippen habe ich folgenden Änderungen am Harbeck durchgeführt:
    Ich habe eine Spindelstütze verbaut und drehe die Stütze nicht ganz runter zum Schutz von Kiel und Schwert.
    Wenn ich den Trailer mit den Rädern im Wasser habe, dann hebe ich die Lis vorn an und schieb sie über die Rollen rein.
    Ich stelle mich dafür auf den Trailer. Sieht cool aus.


    Umgekehrt geht's genau so.
    Man muss aufpassen, dass Kiel und Schwert nicht aufsetzen.


    Ich mache nächstes Wochenende einige Foto's

  • Hallo,
    Sorry, hat leider nicht geklappt mit den Fotos.
    Das hab ich auch noch nicht erlebt: Da haben zwei aus dem Nordwesten BW's ihre Trailer vertauscht.
    Wenn die wenigstens noch gleich ausgesehen hätten. Der eine hatte rote Rollen der andere blaue.
    -> Motorbootfahrer - Löffel auf den Tisch legen- das ist alles - ich hab keine Vorurteile! <-
    Naja das hat einen Stau von 1,5 Stunden verursacht. Ich hatte keine Lust mich einzureihen.
    Wenn das Wetter OKAY ist werde ich's die Woche nachholen. Mich interessiert auch, wie sich das Boot beim Slippen verhält.

  • Erstmal besten Dank für die Antworten! Am Wochenende gab's reichlich Wind zum Ausprobieren meiner neuen Lis Family. Ja es stimmt, bei stärkerem Wind schlägt die Fock besser um bei Wende und Halse. aber trotzdem hängen die Fockschoten immer noch oft an der Kajüte oder am Mastfuß (mit Klappmastbeschlag). Den Vorschlag mit dem "Seilschäkel" und einem Prusikknoten habe ich mal versucht zu ergoogeln, aber mit ist noch nicht ganz klar, wie das gemeint ist. Wenn's jemand so eingerichtet hat und ein Foto einstellen könnte, wäre das natürlich klasse!


    Zum Slippen habe ich jetzt keine zusätzlichen Übungen mehr veranstaltet; für die nächsten ca. 2 Monate verbleibt das Boot im Wasser am Steg. Ernst wird es dann im Sommerurlaub. Ich möchte dann "See-Hopping" betreiben, entweder in Österreich/Oberbayern oder aber auch an der Müritz. Klappt natürlich nur, wenn mir das Rein- und Rausslippen mit dem Trailer schneller und problemloser gelingt. Man wird sehen. Interessant wäre für mich die optimale Positionierung des Gummikeils der Schwertauflage auf der Deichselverlängerung. Eher weiter vorne am Schwert oder eher weiter hinten?


    Die Anekdote von vertauschten Trailern ist ja geradezu unglaublich. Auch mein Trailer steht zwischen ca. 30 anderen, mit abgebauter Lichtleiste (d.h. ohne Nummernschild). Aber bevor man irgendeinenen herauszieht, schaut man doch genau auf die Details, außerdem hilft ein Deichselschloss ... . Der angeblich versehentliche Tausch liest sich geradezu so skuril, dass man kaum an ein Versehen glauben mag ... .


  • Hallo Wolfgang,
    die zwei aus dem NW von BW waren doch wohl keine Schwaben? :titter:


    Gruß Hollis

  • So, in dieser prima windigen Woche konnte ich mich mit meiner neuen Lis Family prima anfreunden. Ich musste ihr aufgrund örtlicher Bestimmungen einen Torqueedo-Elektromotor bauen, da an dem Wasserliegeplatz kaum Platz zum Manövrieren bleibt unter Segel oder mit Paddel.


    Bei 4-5 Bft bilde ich mir sogar ein, dass das Boot ins Gleiten gekommen ist (kann das sein bei ca. 10 km/h laut GPS?) - insgesamt verhält sich die Lis mit 80kg-Ballastschwert wirklich gutmütig auch für Einhandsegler als Anfänger wie mich, auch bei starken plötzlichen Böen.


    Was mir noch ein Rätsel bleibt, ist die Frage, wie ich die Fock am Vorliek besser durchsetzen kann. Bei mir ist die Mastlegevorrichtung mit Klappmastbeschlag und Rollfock montiert. Mit einem Drahtseil als Vorstag ziehe ich den Masthoch in die senkrechte Position. Unten am Vorstag-"Drahtseil" ist eine Talje montiert, um das Vorstag zu zu straffen. Das Focksegel selbst hat eigentlich gar kein eigenes Fockfall zum Durchsetzen. Es ist nur lose in ein weiteres Drahtseil eingehängt, das - eigentlich etwas zu lang parallel zum Vorstag eingehängt ist - und hängt bei starkem Wind dann weit weg vom Vorstag. Ist das so im Segelplan vorgesehen, oder irgendwie falsch montiert? Provisorisch habe ich die Fock jetzt mit den Haken mal nicht nur in dem schlaffen parallelen Drahtseil, sondern auch direkt am Vorstag-Draht eingehängt. Mal sehen, ob's was bringt. Fast scheint mir die Fock zu lang bemessen, so wie sie am Mast angeschlagen wird - oder der Mast müsste mehr nach hinten geneigt werden als bisher? Vielleicht weiß jemand Rat, das wäre klasse! Und sorry für die etwas unfachmännische Terminologie, muss die Seglersprache mit vielen neuen Vokabeln noch üben ;-)

  • @ hollis:
    Die zwei aus dem NW von BW hätten besser einen Liegeplatz auf der Filder gesucht.


    @ Skipper64:
    Wenn die Werft die Roll- Fock verbaut hat, dann würde ich da anrufen. Die Truppe ist so sehr hilfsbereit. Sie verbauen nichts was nicht funktioniert und wissen zumindest bei meinen Fragen immer eine Antwort.
    Ist das eine Eigenkonstruktion, dann stell einfach einige Bilder ein zusammen finden wir eine Lösung!!!!

  • Das Problem die Fock durchzusetzen kenne ich auch ... habe auch Rollfock+Mastlegevorrichtung. Ich glaube die Fock ans Vorstag und den Draht vom fockfall anzuschlagen ist schon auch so gedacht, zumal ja das Vorstag nichts mehr hält, wenn man die Fock durchsetzt. Habe aber auch immer das Gefühl, ich kann die Fock nicht weit genug hoch ziehen weil diese dann oben anschlägt. Bin mir da aber nicht so wirklich sicher, ob es gerade so passt oder gerade so nicht passt. Zusätzlich bin ich da auch immer noch ein wenig unschlüssig wie stark die Wanten dann am Ende gespannt sein müssen. Wenn die Fock nicht gesetzt sind, sind diese extrem lose, so dass ich letztens schonmal gedacht habe, ob das so gut ist, weil der Mast sich schon etwas hin- und herbewegt, wenn man sich z.B. in der Box auf dem Boot bewegt.

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  • &quot;Skipper64&quot; schrieb:


    Bei 4-5 Bft bilde ich mir sogar ein, dass das Boot ins Gleiten gekommen ist (kann das sein bei ca. 10 km/h laut GPS?)


    Unten am Vorstag-"Drahtseil" ist eine Talje montiert, um das Vorstag zu zu straffen.


    1. nein (leider :mrgreen: ). Die 5kn sind gerade Rumpfgeschwindigkeit. Ca 4 Bft reichen, um die Jolle/Jollenkreuzer zum Gleiten zu bringen, dann machts einen Satz von 5 auf 7+ Kn. Aber die Family noch dazu mit 80kg Schwert ist ja nochmals schwerer.


    2. das ist falsch montiert. Die Talje spannt das Vorliek/Drahtfall der Fock. Dazu läuft das Fockfall parallel zum Vorstag hoch, oben über die Rolle unterhalb des Topwirbels und dann wieder runter auf die Rollfock und wird dort mit der Talje druchgesetzt. Das Vorstag wird am Hebelspanner am Mast eingehängt und nicht noch gesondert per Talje gespannt. Bilder/Beschreibungen findest Du hier mehrfach im Forum, Forensuche: Fock, Fockspannung, Rollfock...

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  • Tom42


    Bei allen Jollen mit verjüngtem vorgespannten Mast schlackert die Stange im Hafen rum, wenn das Rigg (bewußt ja) entlastet wird. ABER: bei der LIS mit Klappmastbeschlag scheint mir das nicht günstig, da sich der Mast ja nicht zur Seite bewegen kann. Anders als beim standard Mastfuß.
    Rigg Spannung muß m.E. hoch sein. Hier habe ich mal meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus Forendiskussionen zum Rigg zusammen gefaßt:


    hope this helps,

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  • Klasse Forum hier - find ich wirklich prima, dass man hier Antworten bekommt und daraus lernen kann. Danke dafür!


    Heute war eher weniger Wind, und so bin ich am Steg der Sache mit Rollfock und Mastlegevorrichtung auf den Grund gegangen. Als Ergebnis: alles war/ist richtig montiert. Aber man muss natürlich die "Stagreiter" (heißen die so?) nicht am Vorstag, sondern am Draht vom Fockfall befestigen, dann passt's. Der Aufbau bei mir, original von Gade vormontiert, macht Sinn:


    Ein "Draht" am oberen Wirbel läuft nach oben über eine Rolle hinunter am Mast zum Klappmastbeschlag-Hebel. Mit diesem Draht zieht man den Mast hoch und arretiert ihn.


    Vom Wirbel nach unten vorne laufen erstens ein "Draht" (=als Vorstag) zur Fockrolle und zweitens ein weiterer Draht (als Fockfall) zur Talje und darüber zur Fockrolle. Am Vorstag war über Stagreiter das Focksegel befestigt. Wenn man nun über die Talje das Focksegel durchsetzt, hängt das Vorstag durch und "wird überflüssig" bzw. dient nur noch als "Backup" für für das Fockfall, oder auch als "Mastbefestigung", wenn man das Focksegel über die Talje "abbaut". Das Vorstag wird also, wie bei anderen Jollen auch, durch das durchgesetzte Fockfall quasi "redundant" und hängt durch. Das Fockfall strafft die Fock und hält den Mast stehend. Und wenn man dann die Stagreiter nicht nur am (durchhängenden) Vorstag, sondern am Draht des durchgesetzten Fockfalls befestigt, steht die Fock prima im Wind so wie es sein soll ... . Als verbleibendes Rätsel noch ungelöst erscheinen mir zwei (Hole? -) Leinen, die oben am Wirbel befestigt waren. Eine war ca. 1m lang, die zweite ca. 4m. Ich hatte keine Ahnung, wofür die sein könnten, und habe sie abgemacht. Aber alles hat ja seinen Bestimmungszweck - weiß jemand, wofür diese zwei Bändsel vorgesehen sein könnten? Ich weiß, ein Foto zeigt mehr als Tausend Worte, und werde das noch nachliefern. Nach und nach löst sich für mich als Segel-Neuling ein Rätsel nach dem anderen. Alles hat seinen Sinn ... . Und die meisten Technik-Probleme macht das Bedien-Personal ;-)

  • Ich glaube wir haben da recht ähnliche System, denn ich habe auch die Mastlegevorrichtung original von der Werft verbaut und das klingt alles sehr bekannt. Vor allen Dingen das Anschlagen der Fock an den Draht vom Fockfall + Vorstag ist wohl ein Muss.


    Bzgl. der Holeleinen: Bin mir nicht ganz sicher, wo die bei Dir sind, aber ich habe zwei Holeleinen vorne. Die Erste dient als Verlängerung des Vorstags und ist quasi an der Mastseite am Vorstag, da wo dieses in den Beschlag am Mast eingehangen wird. Braucht man halt als Verlängerung wenn der Mast gelegt wird. Könnte man dazwischen abmachen, ich habe es einfach dran gelassen und auf eine Klampe am Mast belegt. Die zweite Holeleine ist am hinteren Ende des Fockfalls (Draht) befestigt, um die Fock hoch ziehen zu können, bis man dann an den Draht kommt. Deswegen kann ich auch den (oder die zwei) obersten Stagreiter bei mir nicht am Draht vom Fockfall einhängen, sondern erst danach wenn ich den Draht zu packen bekomme. Die Holeleine nehme ich dann während des Segelns ab.


    Bin aber auch noch Anfänger und kämpfe mich so durch :-).


    Gab ja hier schon Tips bzgl. der Wantenspannung, würde mich aber mal interessieren wie das bei Dir ist, wenn Du auch frisch von der Werft kommst ... will ich die Wanten richtig stramm bekommen, muss ich die Wantenspanner schon fast bis zum Anschlag schrauben. Habe mich da zwischendurch schon gefragt, ob ich die ggf. nochmal kürzen lassen muss.

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  • Zum Thema Wantenspannung: bei der Lis mit Mastlegevorrichtung zieht bzw. hält man ja den Mast erst mit dem Vorstag in seiner senkrechten Position. Ohne dichtgeholtes Fock sind dann bei mir die Wanten noch recht locker. Erst wenn man dann die Fock (bei mir: mit einer Talje über der "Rolltrommel" vom Rollreff) durchsetzt, zieht man den Mast nochmals etwas bugwärts, dadurch sind dann meine (seitlichen) Wanten richtig auf Spannung. Im Segelkurs habe ich mal gelernt, "viel hilft viel", ich hoffe, die Lis hält hohe Wantenspannung auch aus. Wichtig ist noch, auf senkrechten Stand des Mastes zu achten, wenn man die Wanten spannt. Prüfen kann man ja den senkrechten Stand einfach dadurch, indem man irgend eine Dirk oder ein Fall, das von der Mastspitze kommt, ganz rechts und ganz links an den Bootsrumpf hält. Auf beiden Seiten muss natürlich die gleiche Länge anliegen, sonst ist's "schief". Die Wantenspanner selbst kann ich bei meinem Boot leider fast gar nicht drehen, auch nicht, wenn man einen Nagel o.ä. als Hebel durch die Löcher im Wantenspanner verwendet (und: ja, die Kontermuttern habe ich natürlich gelöst ;-) aber trotzdem geht's nicht wirklich mit dem Drehen der Wantenspanner).

  • Hallo,
    schau mal da:

    Ich finden dort ist es mit der Wantenspannung sehr gut diskutiert und beschrieben worden.
    Und es gibt gute Foto's, wie sich das Vorstak und Fockfall "durchbiegt".
    Ich hatte das gleiche Problem. Letztes Jahr fand ich die Spannung in Ordnung.
    Dieses Jahr kam mir alles etwas "labberig" vor. Wobei ich eine Rollfock eingebaut habe!
    Ich habe Wantenspanner an beiden Seiten gleichmäßig nachgezogen. Das mache ich mit einem langen Imbus/Schraubenzier. Dabei halte ich die Seite an der die Wante befestig ist mit einem Schraubenzier fest. Passt.
    Das Leefall ist bei mir "am Wind" leicht entlastet- bedeutet steht nicht mehr wirklich unter Spannung. Das ist lt. Werft OKAY.


    Das Ausrichten des Mast ist ganz schön schwierig. Ich habe z.B. 26 kg Motor auf Backbord und hinten das Werkzeug und den Anker.
    So liegt die Lis bestimmt nicht gerade im Wasser um den Mast auszurichten. Und wenn ICH noch an Bord bin, dann ist da Lee wo ich bin :lol: !


    Mir ist noch nicht klar, warum man die Wanten "anknallen" muss oder soll - außer man will einen 49er schlagen :titter: ????

  • Hi,


    und nochmal danke für die Infos :-) ... ich hatte mittlerweile auch kompetente Vorort-Beratung und mein Verdacht hat sich bestätigt, dass bei mir die Wantenspannung zu gering ist und damit auch der Mastfall zu gering ist bis nicht existent.


    Da ich die Wantenspanner schon ganz "angeknallt" habe werde ich jetzt denke ich mal auf Wantenhänger umsteigen. Dann brauche ich die Wanten auch nicht zu kürzen und beide Seiten sind dauerhaft gleich eingestellt. Natürlich geht es dann nicht in ganz so feinen Stufen, aber das sollte schon passen hoffe ich.


    Ich mach dann mal ein paar Fotos, wenn ich das mache :-).


    Frohes Basteln :D
    - Tom

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