Fockfall - Drahtseil zu lang?

  • So, nachdem Mogli heute das erste Mal im Wasser war und auch gesegelt ist tauchen natürlich neue Fragen auf :-).


    Bei mir (und vermutlich nicht nur bei mir) wird die Fock über ein Drahtseil hochgezogen. D.h. das Drahtseil wird direkt an den Kopf der Fock angeschlagen und an der anderen Seite habe ich noch ein Fockfall als Leine daran fest. Ziehe ich jetzt aber die Fock hoch, so ist das Drahtseil so lang, dass ich dieses um die Klampe wickeln müsste, und wenn ich mir anschaue wie verdreht das Seil an einem Ende ist, beschleicht mich das Gefühl, dass der Vorbesitzer genau das gemacht hat.


    Ich habe mir jetzt erstmal damit beholfen, das Fockfall ganz am Mast runter zu führen und dann von unten - hinter dem kleinen "Ring" unten am Mastfuß wieder nach oben zur Klampe. Das geht auch soweit ganz gut, wobei es selbst dabei knapp ist, dass ich nicht mit dem Draht "um die Ecke" müsste unten am Mast.


    Ist das normal oder habe ich einen prinzipiellen Denkfehler oder ist das Drahtstück schlicht zu lang?

    Kleines online Segel-Projekt und virtuelle Heimat der Lis-Jolle Mogli:

  • Hallole,
    Foto? Viele LIS sind mit einer Rollfock Anlage ausgestattet, bei der das Fockfall parallel zum Vorstag wieder auf die Rollanlage geht und dort mit einer Talje gespannt wird. Dafür ist in der Regel auch ein Drahtfall gut. Illustration hier: . Je nach Mastbeschlägen hat dann das Vorstag ca. 450cm, das Drahtfall ca. 430cm.


    Ohne Rollfock kann man natürlich eine Leine als Fockfall nehmen. Wobei bei der starken Riggspannung der LIS ein Fall mit Dyneema Kern empfehlenswert ist (bspw. Liros Regatta 4mm).


    hope this helps.

    Bootsblog und Refit Log LIS Jollenkreuzer G1240 (Archiv)

  • Moin, moin auch,
    ich habe auf meinen Lis-Jollen immer ein Fockfall aus vorgereckten Material gefahren, nie ein Drahtseil. Das Fockfall wurde durch eine Talje, die am Klappmastbeschlag montiert war durchgesetzt und auf einer Klampe am Mast belegt. Das System funktionierte immer sehr gut, auch mit Fockroller. Bei einem Fockrollsystem immer auf einen guten Toppwirbel achten. Alle meine Vorsegel wurden freifliegend gefahren, also ohne Stagreiter.


    Grüße aus dem Pott, Peter früher Hollis G-1098

  • Vielen Dank für die Antworten, ich denke die Lösung ist in der Tat das Drahtfall runter zu führen an den Fockroller und von da dann mal weiter schauen :-).


    Ich werde es Morgen ausprobieren und dann hier berichten und dann gibt es auch Fotos!

    Kleines online Segel-Projekt und virtuelle Heimat der Lis-Jolle Mogli:

  • So, habe heute über zwei Stunden an meiner Fock + Fockroller gebastelt :-). Zunächst mal musste ich den Fockroller um 180° drehen, schon etwas peinlich, aber dann läuft die Holeleine auch sehr viel leichter ;-).


    Danach habe ich mich an das Konstrukt gemacht die Fockschot (+ Drahtseil) parallel zum Vorstag zu montieren über eine Umlenkrolle am Fockroller und dann in eine Talje mit Curryklemme. Das sieht noch etwas wuchtig aus und lässt sich sicherlich noch optimieren.


    Dann wurde mir auch klar was mit Holeleine gemeint war, denn man hat dann erstmal viel zu viel Leine, die man vorne am Fockroller nicht bergen kann. Also wurde daraus im letzten Schritt meine Hilfsleine und es gibt eine kurze Fockschot.


    Hier noch ein paar Bilder:


    Erster gelungener Versuch die Fock einzurollen :-)


    Definitiv noch zuviel Leine!


    Konstrukt mit Rolle und Talje


    Konstrukt mit Rolle und Talje


    Jetzt mit Holeleine und kurzer Fockschot


    Noch ein Bild mit kurzer Fockschot


    Fock eingerollt mit kurzer Fockschot ... läuft jetzt schön leicht :)


    Nochmal eingerollt im Ganzen


    Man sieht die kurze Fockschot, welche an der Holeleine "baumelt"

    Kleines online Segel-Projekt und virtuelle Heimat der Lis-Jolle Mogli:

  • Hui,
    nichts für ungut, aber die ganze Sache, Blöcke-Leine, erscheint mir etwas zu groß. Ist wohl etwas mehr für "Dickschiffe. :titter: Eine Nummer kleiner und es hätte auch gereicht. Nimm für das Fall vorgerecktes Material, dass auf den Fotos scheint mir Schot-Material zu sein.
    Wie fängst du eigentlich immer das Fockfall bei abgeschlagenem Vorsegel ein? :?: Teile doch einfach das Fockfall, auf dem einen Ende ein Auge, an dem anderen einen Kleinen Karabinerhaken, wenn du das Vorsegel oben hast Haken lösen und Talje einhaken, durchsetzen fertig. Dann hast du auch nicht soviel Leine auf dem Vorschiff. ;)
    Die Kette würde ich als erstes demontieren, wenn das Vorstag zu kurz ist ein etwas längeres anbringen.
    So nun genug gemeckert, du findest bestimmt eine Gute Lösung, viel Spaß beim werkeln wünscht dir Hollis...................



    Talente finden Lösungen, Genies entdecken Probleme.

  • Hallo zusammen,
    hier eine Zeichnung, die bei den Papieren meiner Family dabei war. Mein ganzes Vorsegelssystem funktioniert so sehr gut. Bei der Abbildung der Talje :? nicht erschrecken.
    Diese ist in Wirklichkeit nur ca. 30cm lang. :)
    Vieleicht hilft es ja weiter.
    Gruß Ralf

    Grüße aus dem Münsterland

    Ralf

    G 1463

  • Hollis : Yepp, das ist in der Tat etwas überdimensioniert, werde mir die Teile nochmal ne Nummer kleiner besorgen, funktioniert aber für mich erstmal gut jetzt :-). Das mein "Fockfall" eigentlich eine Fockschot-Leine ist hast Du allerdings gut erkannt, Respekt, ich hatte nur nix anderes greifbar in dem Moment :cheesygrin: Mein ursprüngliches Fockfall wurde ja komplett zur Holeleine und das funktioniert auch gut so.


    Hat die Kette einen konkreten Nachteil, ausser das ich persönlich finde, die sieht ziemlich hässlich aus?


    Ralf : Vielen Dank für die Abbildung! Sieht schon ziemlich so ähnlich aus, wie ich es mir auch gebastelt habe. Morgen geht es nach der Arbeit wieder hin, dann werde ich nochmal weiter schauen und dann komme ich hoffentlich auch zum Segeln :-).

    Kleines online Segel-Projekt und virtuelle Heimat der Lis-Jolle Mogli:

  • "Tom42" schrieb:

    Hat die Kette einen konkreten Nachteil, ausser das ich persönlich finde, die sieht ziemlich hässlich aus?


    Bei wenig Wind nicht. Bei viel Wind dreht der Fockroller bei der Konstruktion nur gut,
    - wenn Vorstag und Vorliek/Drahtfall nahezu gleich gespannt sind
    - keine zusätzlichen Schäkel/Ketten usw. ein "synchrones" (Ver-)drehen von Vorstag und Topwirbel verzögern.


    Bei mir hatte ich mal nach einer Riggänderung das Vorstag mit zwei Schäkeln verlängert und bekam die Fock ab ~4Bft nur noch in der Abdeckung vom Groß eingedreht. Es rollte dann unten zwar ein, aber der Topwirbel drehte zu spät mit, so dass die Fock sich nicht einrollen ließ. Auch die "Drehrichtung" vom Vorstagdraht hat da einen Einfluß.


    hope this helps.

    Bootsblog und Refit Log LIS Jollenkreuzer G1240 (Archiv)