Ist meine Lis eine Lis??? Regattateilnahme???

  • Es gibt da eine Segler, der hat sich gefragt:


    Entspricht meine Lis (die Segelnummer ist einstellig..) der Klassenvorschrift???


    seine Antwort: Leider Nein, ...denn dies und das ....hat nicht die Abmessungen wie in der Klassenvorschrift beschrieben!!!


    Man muss dazu wissen:
    a) die ersten Lis wurden so 1966/1967 gebaut
    b) die derzeitgültige Form der Klassenvorschrift hat als Datum Februar 1993
    c) es haben sich im Laufe der Zeit diverse Veränderungen ergeben
    d) die Lis-Klasse ist eine Werftklasse - dh. die Rechte zum Bau/Vervielfältigung/Vermarktung liegen allein bei Gade Bootswerft


    Es ist das gute Recht der Bootsweft Gade im Rahmen von Verbesserungen/Abwandlung usw. wegen Umstellung auf neue Technik/Material/ Verarbeitung, usw. Veränderungen vorzunehmen.
    Damit ergibt sich unter Umständen/oder zwangsläufig eine andere Vorschrift.


    Daraus resultiert, das eventuell ein älteres Boot nicht mehr der derzeit gültigen Klassenvorschrift entspricht.


    Wenn man sich im Segelsport umschaut, so sind Veränderungen "der Klasse" auf Grund von neuen Materialien/neuen Techniken ein gängiges Thema.
    Als Beispiel möcht ich den "Tornado" erwähnen, eine Olympiaklasse, bei der sich im Laufe der letzten Jahre einige Abwandlungen ergeben haben.
    Änderungen im Jahr 2000: 2tes Trapez für den Steuermann, Gennaker, Segelfläche von Groß und Fock vergrößert...
    Anderungen im Jahr 2005: Karbonmast...


    Dies Änderungen spiegeln sich dann in der Yardstickliste nieder!!!! 77(alt), 74(olympisch)


    So und nun wieder zur Lis....


    Auch eine alte Lis ist eine Lis!!!!


    Und wie schaut es dann mit der Regattateilnahme aus???


    Wenn eine Regatta der Lis-Klasse ausgeschrieben ist, dann können nur die Boote teilnehmen, die der derzeit gültigen Klassenvorschrift entsprechen, denn in einer Klassenregatta gibt es keine Vergütung oder Punktabzug wegen Abweichungen, es segeln ja "baugleiche Boote" gegeneinander!!!


    Das heißt, Ältere Boote sind unter Umständen ausgeschlossen!!!


    Anders sieht es da bei Yardstick-Regatten aus...


    dazu sollte man folgenden Link anschauen:


    Deutscher Segler-Verband Yardstick Einführung in das System +Regeln


    Interessant sind Sätze wie....


    Yardstick ist ein "Gentlemans System", bei dem die Yardstickzahl die Leistung des Bootes wiedergibt.


    oder ...


    Die in der Yardstickliste angegebenen Zahlen für Konstruktionsklassen können nur Richtwerte sein, um Vereinen die Möglichkeit für die Vergabe einer "Probezahl" zu geben. Die Zahlen basieren auf der Leistung der jeweils modernsten Schiffe, aber auch die können bedingt durch Weiterentwicklung schon überholt sein..... Weil bei diesen Klassen aufgrund von Weiterentwicklungen ältere Schiffe benachteiligt sind..... nach Absprache mit den Klassenvereinigungen, ältere Boote langsamer einstufen.


    Das heißt für "Alte Boot" --- JA in der Yardstickregatta!!!

    Hans Lauterbach
    Lis-G12 vom Sommer 2005 bis Frühjahr 2010

  • "hans" schrieb:


    Als Beispiel möcht ich den "Tornado" erwähnen, eine Olympiaklasse, bei der sich im Laufe der letzten Jahre einige Abwandlungen ergeben haben.
    Änderungen im Jahr 2000: 2tes Trapez für den Steuermann, Gennaker, Segelfläche von Groß und Fock vergrößert...
    Anderungen im Jahr 2005: Karbonmast...


    Die Darstellung ist richtig.


    Allerdings zeigt gerade das Beispiel des Tornado - und ähnlich gilt das auch für andere Klassen - dass die Neuerungen meist die Geschwindigkeit erhöhen.


    Alte Boote dürfen also gern ohne Vergütung mitsegeln, haben nur schlechtere Chancen - deshalb ja auch die Änderung des Yardstickwertes - sodass sich niemand über die Teilnahme beschweren wird.


    Bei den Klassenvorschriften der LIS ist aber nicht erkennbar, ob die "neuen" und vorschriftskonformen Boote schneller sind oder ob die Veränderung der Maße nur werftinterne, konstruktive Gründe hatten, möglicherweise also hier die "alten" Boote schneller sein könnten.


    Da es nur relativ wenige LIS gibt, hat sich sicher auch nie jemand die Mühe gemacht, festzustellen, ob alte und neue Boote "eigentlich" unterschiedliche Yardsticks haben müssten und auch auf der Site der Werft gibt es keinerlei hilfreiche Informationen zu diesem Thema.

    Über eine Antwort oder einen Kommentar bin ich stets hocherfreut, aber auch eine eventuell notwendige Ergänzung oder Korrektur nehme ich "zähneknirschend" zur Kenntnis.

  • Hallo Zusammen,
    ihr habt ausgesprochen, mit was ich mich seit einiger Zeit beschäftige.


    Deshalb mache ich es jetzt offiziell.


    Ich habe vor einen Antrag auf Änderung der Klassenvorschriften zu stellen.


    Was meiner Kenntnis nach tatsächlich noch nicht festgestellt wurde ist, ob die "alten" Lis - Jollen schneller oder langsamer segeln als die "neuen" Lis Jollen oder als z.B. die Family.


    Problematisch denke ich wird es auch anhand der folgenden Punkte:
    - verschiedene Gewichte der Schwerter 10, 30, 40, 80 Kg
    - Family mit Salingen
    - Mast der Family ist im Gegensatz zum Jollenkreuzer nicht gekürzt, womit der Wind die Segelfläche höher angreift
    - Family ist breiter -damit langsamer?


    Bitte schreibt mir eure Ideen und Anregungen!


    Im Übrigen denke ich auch wie Martin, das die "alten" Lis schneller segeln.


    Gruß
    Martin

    Wer aufhört zu träumen, hat aufgehört zu Leben. (unbekannt)