Starre Saling....

  • ...statt Saling-Strops!!!!!


    Üblicherweise werden die Lis-Boote mit Saling-Strops ausgeliefert..
    siehe dazu ein Detail der Lis G 779 (Galerie)..




    Schon von Anfang an stelle ich fest, das bei gutem Wind (so um die 5!!!) sich der Mast ganz schön biegt!!!


    Einige Zeilen aus einem Sonderdruck-Fahrtenbericht "der Yacht" aus dem Jahr 1969....


    Zitat

    Zitat:
    ....Schon auf den ersten Schlägen hoch am Wind bei etwa fünf Windstärken zeigte es sich, dass der Mast unzulänglich abgestagt war. Er bog sich auf etwa halber Höhe stark nach Lee weg. Die Wanten greifen zu hoch an. Abhilfe würden entweder tiefer angesetzte Wanten schaffen (was aber ein niedrigeres Vorsegeldreieck bedingen würde) oder zwei in Höhe der größten Durchbiegung am Mast fest montierte Drähte, die zu je einem Want führen. Damit wäre der Abstand des Maste zum jeweiligen Luvwant definiert, ein Durchbiegen des Mastes nach Lee kaum noch möglich.


    Da ich regelmäßig bei "Guten Windverhältnissen" (so 4-5 sollten es schon sein!!!) unterwegs bin, war es mir ein Anliegen, dass eine starre Saling eingebaut ist.




    Zu beziehen über die Gade-Bootswerft!!!

    Hans Lauterbach
    Lis-G12 vom Sommer 2005 bis Frühjahr 2010

  • Hallo Hans,


    ich habe auch schon mal darüber nachgedacht mein LIS-Rigg umzubauen wegen der doch sehr unkontrollierbaren Mastbiegung.
    Nun eine LIS wäre sie dann nicht mehr. Was mich dann doch bisher davon abgehalten hat.
    Weitere Umbauten würden folgen wie z.B. Holepunkt für die Fock anpassen (Schiene) Traveller um nur die wichtigsten zu nennen.


    Heißt das denn auch, daß das Rigg genau wie ein Rigg mit gepfeilten Salingen vorgespannt wird (Wanten, Vorstag) ?
    Denn dann würde auch das durchhängende Vorliek an der Fock der Vergangenheit angehören.


    Was soll denn so was kosten würde ich ganz gerne wissen.


    Gruß Udo

    Wer nicht auf Sand bauen will, nimmt einfach die Steine die man ihm in den Weg legt. :versteck:


  • Hallo Udo...


    wenn du nur bei wenig Wind (1,2,3....) segelst, d.h. die Lis als Wanderjolle nutzt, dann brauchst du nichts tun...
    darüber halte ich "Starre Saling" für sinnvoll...


    in den Anfangszeiten (vom Vorgänger so übernommen) waren Wanten und Vorstag nicht gut durchgesetzt, so dass bei Winddruck auf die Fock das Vorstag sich beim Einrollen der Rollfock mit eingewickelt hat!!!
    (bei mir ist Vorstag und Rollfock getrennt!!)


    bin dazu übergegangen, (ich bin auch bei starkem Wind auf dem See) das Vorstag kräftig durchzusetzen, seitdem hab ich weniger/garkeine Probleme mehr....


    Unter gepfeilte Saling meinst du sicher den "Diamond" ???!!!, beidseitig Drahtseile vom Masttop zum Mastfuß mit einer Spreize (Saling) an geeigneter Stelle(in der Mitte!!!???).
    Der Diamond macht den Mast steif, hat aber keine Einfluss auf das Durchsetzen von Wanten und Vorstag..


    Sehe ich es richtig, das deine G779 kein eigenes Vorstag hat????
    Du solltest das "Rollfock" stärker durchsetzen, bzw. die Wanten an den Locheisen kürzer fahren.


    Da ich neben der Fock auch eine Genua nutze, hab ich Leitschienen angebracht, siehe dazu einen Beitrag im selben Forum mit dem Titel..."Fock innerhalb oder ausserhalb der want fahren???" vom 2.5.2008..


    Die "Starre Saling" hab ich bei der Gade Bootswerft gekauft, ich hatte sie schon im Frühjahr bestellt, weis den Preis nicht mehr.

    Hans Lauterbach
    Lis-G12 vom Sommer 2005 bis Frühjahr 2010

  • Hallo Udo..


    zwei Begriffe möcht ich klären..


    Funktionalrigg:
    Viele Yachten/Kielboote (Sluptakelung) haben folgendes Rigg: Vorstag, Achterstag, Wanten und zur seitlichen Vertsteifung des Mastes eine oder mehrere Salings.
    Bei den meisten (allen??) Jollen verzichtet man auf das Achterstag, muss dann aber den Ansatzpunt der Wanten von querschiffs etwas nach hinten setzen um einen gewissen Winkel zusammenzubekommen.
    Solange das Großsegel nicht angeschlagen ist und/oder von der Großschot keine Kräfte nach achtern ziehen, wird so der Mast gehalten!!!
    Außerdem schlägt man die Wanten nicht im Masttop an.
    Das nennt man Funktionalrigg!!!


    gepfeilte Saling:
    Beim Funktionalrigg, der Ansatzpunkt der Wanten ist etwas achterlich. ergibt sich die Situation, dass die Saling "gepfeilt" ist.

    Hans Lauterbach
    Lis-G12 vom Sommer 2005 bis Frühjahr 2010

  • Hallo Hans,


    da hast Du Dir ja besonders vornehme Teile an den Mast gehängt - herzlichen Glückwunsch!


    Zu unserem Gespräch über das lästige Scrollen: Hier hast Du ein gutes Beispiel dafür, denn Deine
    Texte hier haben fast die doppelte Zeilenlänge, die man noch ohne Scrollen lesen könnte. :cry:


    Martin

    Über eine Antwort oder einen Kommentar bin ich stets hocherfreut, aber auch eine eventuell notwendige Ergänzung oder Korrektur nehme ich "zähneknirschend" zur Kenntnis.

  • Hallo Hans,


    ja genau mit gepfeilten Salingen meine ich, daß die Wanten etwas achterlich angreifen. Gepfeilt heißt eben nur, daß die Salinge
    nicht querab zum Mast stehen, sondern eben nach Achtern zeigen um eine Mastbiegung (nach Achtern) ohne Zug auf der
    Großschot zu erzeugen. Und das Vorstag hat eben nicht nur dann Spannung, wenn die Großschot dicht steht.
    Laut KV sind Diamond-Riggs eh nicht gestattet.
    Im Übrigen bin ich nicht nur bei flauen Winden unterwegs.... ;)
    Ich werde erst einmal die Wanten 1 Loch tiefer fahren und mal sehen was passiert.


    Gruß Udo

    Wer nicht auf Sand bauen will, nimmt einfach die Steine die man ihm in den Weg legt. :versteck:


  • ...so nun hat sich das mit den Drahtstrops von selber erledigt..... :cry:

    ich war denn eben auch noch mal bei "richtigem Wind" unterwegs. Das war aber nicht das Problem.
    Ich war recht gut unterwegs (am Wind hart auf der Kante eben) als wir plötzlich eine Satz machten .... Untiefe hier unmöglich... Boot läuft aus dem Ruder auf Vorwindkurs der Baum kommt mit einer solchen Wucht über, daß das ganz Rigg nur so zittert. Im nächsten Moment seh ich nur noch den Mast nach vorne fallen und meine Mastspur brechen... :o
    Zum Glück ist noch ein Kollege mit draussen (...danke Andreas) der schleppt mich dann rein und ich kann mir den Mist genau
    betrachten. Scheinbar hat ein Wantenhängerbolzen dem nicht Stand gehalten... oder der Ringsplint hatte sich rausgearbeitet.
    Ein paar Tage vorher habe ich die aber noch kontrolliert.


    Das war mal mein Rigg. Der Mast ist so verbogen, daß man mir eher zu einem neuen Mast rät.
    Das habe ich denn auch an diesem Wochenende gemacht. Neues Mastprofil kaufen und dann alle Teile umbauen.


    Ich habe dieses Ereignis zum Anlaß genommen feste Salinge zu montieren. Mastlegevorrichtung kam als weitere Verbesserung
    dazu. Nun habe ich mich genau an die Maße vom alten Mast gehalten. Was mir vorher schon klar war, durch die Salinge und die Mastlegevorrichtung ändert sich die Wantlänge. Ich bin nur nicht ganz sicher soll ich Wanten machen lassen die genau passen
    oder doch lieber längere Wantenhänger nehmen.


    Was meint ihr ??

    Wer nicht auf Sand bauen will, nimmt einfach die Steine die man ihm in den Weg legt. :versteck:


  • [/quote]Ich bin nur nicht ganz sicher soll ich Wanten machen lassen die genau passen
    oder doch lieber längere Wantenhänger nehmen.


    Was meint ihr ??[/quote]


    Da ich bei der WELANGA auch mal feste Salinge montiert und ausserdem noch den Angriffspunkt
    der Wanten am Mast versetzt hatte, stand ich vor demselben Problem, wie Du jetzt.


    Ich habe deshalb am unteren Ende der Wantdrähte diese mit den handelsüblichen Lochblechen
    aus Niro verlängert, was mir zusätzlich die Möglichkeit bot und bietet, die Wantlänge immer
    2cm-weise zu verlängern oder zu verkürzen.


    Die Lochbleche mit Bolzen und Splinten habe ich dann einfach durch einen übergeschobenen
    Plastikschlauch "verkleidet", sodass Schooten und Segel nicht hängenbleiben können.


    Damit bin ich jetzt seit zwei Jahren unterwegs und irgendwelche Probleme hat es nicht gegeben.

    Über eine Antwort oder einen Kommentar bin ich stets hocherfreut, aber auch eine eventuell notwendige Ergänzung oder Korrektur nehme ich "zähneknirschend" zur Kenntnis.