Saaler Bodden

Ein Revierbericht (2018) unseres KV-Mitglieds Karl-Heinz Häger.


Der Saaler Bodden ist das Gewasser zwischen dem Fischland und dem gegenuberliegenden Festland (eher bekannt als Mecklenburg-Vorpommern). Boddengewasser in dieser Region sind sehr flach und haben meist nur eine enge Verbindung zur Ostsee weshalb das Wasser nur wenig salzhaltig ist. Weitere ähnliche Bodden an der Ostsee gibt es bei Rügen, Usedom und Hiddensee. Wegen der Verbindung des Gewassers zur Ostsee reicht fur der Segelschein „Binnen“ nicht aus. Zum Befahren der Bodden müssen (sollten) auch Jollensegler mindestens den Segelschein „Küste“ haben.


Begonnen habe ich die Befahrung des Saaler Boddens vor einigen Jahren mit einem Faltboot, danach mit einer kleinen (selbstgebauten) Segeljolle und im diesem Jahr mit meiner neuen Lis Family.


Segeltörns in Boddengewässern wurden häufiger veröffentlicht, u. a. von bekannten Seglern wie Wilfried Erdmann, aber auch von Vinner, einem Lis-Segler. Ich beschränke mich auf den Saaler Bodden.


Wustrow

Alle meine Touren hatten ihren Ausgangspunkt im Hafen von Wustrow. Wer das Fischland mag, ist in Wustrow gut aufgehoben: Einerseits ist der weiße Ostseestrand in der Nahe, das Land lädt ein zu Radtouren und schließlich lohnt es sich, die Lis dorthin zu trailern, im Hafen des Segelclubs Godewind einen Liegeplatz zu mieten (Slipanlage auf dem Vereinsgelände, Abstellmöglichkeit für den Trailer ebenfalls vorhanden), um dann in den folgenden Tagen die Gegend auf dem Wasser zu erkunden.



Fast alle Häfen des Saaler Bodden lassen sich von Wustrow aus in Tagestouren erreichen.


Althagen

Zum Kennenlernen des Gewässers sollte die erste Tour in den Hafen Althagen führen (ein „Vorort“ von Ahrenshoop):



Diershagen

Als nächste Tour bietet sich Diershagen an:


Neuendorf und Langendamm

Weitere Touren gehen nach Neuendorf und Langendamm:



Tagestouren & Abenteuer

Und wenn die Wetterprognose für den Tag gut ist, bietet sich eine Tour nach Born an (durch die Bülten, einem besonderen Naturschutzgebiet).


„Ziellose“ Abendtouren führen zur Tonne 88 und wieder zurück in den Hafen. Eine kleine Unterhaltung darf an dieser Stelle nicht fehlen:

Auf einer Rückfahrt in den Hafen von Wustrow fuhr eine weitere größere Yacht mit gleichem Ziel. Während ich dann im Hafen meine Lis klarmachte, kam der Skipper dieser Yacht zu mir an den Steg, um mir mitzuteilen, dass er die Lis länger auf dem Wasser beobachtet hatte und beeindruckt war, wie gut die Segel stehen und wie gut (gemeint war wohl: wie schnell) die Jolle läuft. Ich gebe dieses Kompliment gerne weiter an die Werft in Aachen.




Alle hier genannten Tourziele eignen sich natürlich genauso gut als Ausgangspunkt für einen Segelurlaub. Alle Häfen haben kleine Slipanlagen, Abstellplätze für Trailer und bieten Übernachtungsmöglichkeiten.

Auf dem Bodden kann immer auf Sicht gefahren werden. Bei aufmerksamen Beobachten des Himmels ist ein Wetterumschwung rechtzeitig zu erkennen, aber selbst wenn man von einem Starkwind überrascht wird, schafft es die Lis immer zurück in den Ausgangshafen.


Wer über eine Lis verfügt und an oder in der Nähe der Ostsee wohnt, ist um dieses Revier zu beneiden. Alle anderen Lis-Segler sollen sich durch diesen Bericht anregen lassen, mindestens einmal einen Sommerurlaub am Saaler Bodden zu verbringen; nach dem ersten Besuch bin ich inzwischen schon fünfmal dort gewesen und es werden weitere Aufenthalte folgen.